Der Wettlauf um das höchste Amt in den Vereinigten Staaten ist in vollem Gange, und das Ergebnis könnte kaum offener sein. In den USA entscheiden die Wähler:innen am 5. November, wer das Land für die nächsten vier Jahre führen wird. Kamala Harris für die Demokraten und Donald Trump für die Republikaner kämpfen erbittert um jede Stimme, insbesondere in den entscheidenden "Swing States", deren Wähler:innen traditionell unentschlossen sind und mal die eine, mal die andere Partei bevorzugen. Aufgrund des besonderen US-Wahlsystems, in dem der Präsident nicht durch direkte Stimmen, sondern über 538 Wahlleute gewählt wird, von denen die meisten nach dem "Winner-take-all"-Prinzip vergeben werden, ist jeder dieser Staaten von großer Bedeutung.
Während einige Bundesstaaten fest in demokratischer oder republikanischer Hand sind, sind die Staaten im "Midwest" und "Sun Belt" besonders heiß umkämpft. Im industriell geprägten Mittleren Westen erweisen sich Staaten wie Wisconsin, Michigan und Pennsylvania als Schlüsselstaaten. Der südliche "Sonnengürtel", bekannt für warmes Klima und schnelles Bevölkerungswachstum, umfasst kritische Staaten wie Georgia, North Carolina, Arizona und Nevada.
Der Bundesstaat Pennsylvania, geprägt durch eine starke Mittelschicht, ist für beide Kandidaten nahezu unverzichtbar. Harris und Trump arbeiten intensiv daran, die Wähler:innen an sich zu binden, trotz sozialer und wirtschaftlicher Herausforderungen und politischer Fauxpas. In Georgia steht die Wählergunst auf der Kippe, denn Harris versucht, insbesondere jüngere schwarze Männer zurückzugewinnen, die sich Trump zuwandten.
In North Carolina stehen die Zeichen auf Wandel. Der extrem konservative Gouverneurskandidat der Republikaner könnte Harris unerwartete Chancen eröffnen. Auch die Nachwirkungen von Hurrikan "Helene" spielen eine Rolle, da Trump hier das Krisenmanagement der aktuellen Regierung kritisiert.
Michigan zeigt, dass trotz einer beliebten demokratischen Gouverneurin das Endresultat ungewiss bleibt, insbesondere aufgrund arabischstämmiger Wähler:innen, die mit Bidens Nahost-Politik unzufrieden sind.
Arizona ist sowohl für die Präsidentschaft als auch für den Senat entscheidend. Migration und ein Volksentscheid zur Abtreibung dominieren die Debatte. In Wisconsin könnte der Einfluss von Drittkandidaten das Zünglein an der Waage sein. Nevada, mit seinen wirtschaftlichen Herausforderungen und der Glücksspielmetropole Las Vegas, könnte trotz seiner geringen Zahl an Wahlleuten einen entscheidenden Beitrag leisten.