Die Vereinigten Staaten haben Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) angewiesen, die Auslieferung fortschrittlicher Chips an chinesische Kunden zu stoppen. Diese Chips, häufig in Anwendungen der Künstlichen Intelligenz genutzt, unterliegen ab sofort neu verhängten Exportbeschränkungen. Ein Schreiben des U.S. Handelsministeriums setzt mit sofortiger Wirkung neue Auflagen für die Ausfuhr bestimmter Chipdesigns mit mindestens 7 Nanometern Strukturgröße fest, die in KI-Beschleunigern und Grafikprozessoren (GPUs) eingesetzt werden. Die Maßnahme folgt, nachdem bekannt wurde, dass ein TSMC-Chip in einem Huawei KI-Prozessor entdeckt wurde – eine mögliche Verletzung der Exportkontrollen. Huawei, bereits auf der Liste für eingeschränkten Handel, benötigt besondere Lizenzen für Lieferungen, die ihm bei der KI-Entwicklung helfen könnten. Es wird angenommen, dass jeglicher Antrag auf solche Lizenzen abgelehnt würde. TSMC hat seinerseits die Lieferung an den chinesischen Chiphersteller Sophgo eingestellt, nachdem ein Chip in Huawei-Geräten identifiziert wurde. Trotz Unklarheit darüber, wie Huaweis Ascend 910B-Chip in die Hände des Unternehmens gelangte, wird das Vorgehen auf viele weitere Firmen ausgeweitet, um mögliche Umgehungen der bestehenden Handelssperren zu überprüfen. Während das Handelsministerium und TSMC sich nicht zu Details äußerten, wies TSMC darauf hin, dass es sich um regelkonformes Verhalten handle. Die neuen Auflagen könnten kurzfristig verhängt werden, ohne umfangreiche Regelsetzungsprozesse durchlaufen zu müssen. Bereits 2022 wurden ähnliche Beschränkungen für Unternehmen wie Nvidia und AMD sowie Ausrüstungshersteller wie Lam Research eingeführt. Die Dringlichkeit der jüngsten Maßnahmen verdeutlicht den wachsenden parteiübergreifenden Druck auf das Handelsministerium, die Exportkontrollen gegenüber China konsequenter durchzusetzen. Trotz eines Entwurfs zur Verschärfung der Regelungen für den Chipexport fehlen bisher verbindliche Vorschriften hierzu.