18. September, 2024

Politik

USA verlegt „USS Theodore Roosevelt“: Spannungen im Nahen Osten setzen sich fort

USA verlegt „USS Theodore Roosevelt“: Spannungen im Nahen Osten setzen sich fort

Die USA haben den Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ nach mehreren Wochen Einsatz im Roten Meer abgezogen. Stattdessen befindet sich das Schiff nun auf dem Weg durch den Indopazifik. Pat Ryder, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, betonte, dass der Abzug Teil eines Flottenmanagements sei. Dennoch verbleibt die „USS Abraham Lincoln“ mit ihren Begleitschiffen weiterhin im Golf von Oman, um auf potenzielle Krisensituationen zu reagieren.

Der Abzug erfolgt zeitgleich zu anhaltenden Spannungen in der Region. Der Iran hatte Israel mit erheblicher Vergeltung gedroht, nachdem der Hamas-Anführer Ismail Hanija in Teheran ermordet worden war. Bisher blieb der angekündigte Vergeltungsschlag aus. Die USA, Israels wichtigster Verbündeter, hatten ihre militärische Präsenz in der Region verstärkt, darunter der Einsatz eines Atom-U-Boots.

Währenddessen hat die israelische Armee bei Angriffen im Libanon und in Syrien mehrere Menschen getötet, darunter ein Kind. Im Libanon wurden mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt. Im Süden Syriens meldete Israels Militär den Tod von zwei militanten Kämpfern der Hisbollah. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte die Angriffe und erklärte, dass die Getöteten als Rekrutierer und Waffentransporteure tätig waren.

Im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Krieges beinahe täglich zu militärischen Konflikten. Seit dem Massaker von Hamas-Terroristen im Oktober, bei dem über 1.200 Israelis getötet wurden, reagierte Israel mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Auch die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen ist seitdem erheblich gestiegen.

Der Einsatz der israelischen Eliteeinheit Schaldag in Syrien könnte ein Novum darstellen. Berichte der „New York Times“ und von „axios.com“ lassen vermuten, dass israelische Soldaten eine unterirdische Waffenfabrik des Iran zerstörten. Die Mission, die als besonders riskant galt, wurde unter Einsatz von Helikoptern durchgeführt. Die israelischen Streitkräfte kommentierten den Einsatz bisher nicht offiziell.

In Gaza hat Israels Militär nach einer monatelangen Operation in Rafah neun Tunnel identifiziert, die nach Ägypten führten. Diese Tunnel waren jedoch bereits zuvor unbrauchbar gemacht worden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu argumentiert mit den Schmuggel-Tunneln für eine dauerhafte militärische Präsenz in Rafah. Dies stellt ein erhebliches Hindernis bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln dar.

Einige israelische Militärs glauben jedoch, dass die Hamas ihre Waffen vorwiegend selbst im Gazastreifen herstellt und das notwendige Material über reguläre Grenzübergänge schmuggelt. Der anhaltende Konflikt und die komplexen geopolitischen Verstrickungen machen eine schnelle Lösung der Lage unwahrscheinlich.