11. Februar, 2025

Politik

USA unter Trump: Handelskonflikt mit der EU spitzt sich zu

USA unter Trump: Handelskonflikt mit der EU spitzt sich zu

US-Präsident Donald Trump beabsichtigt, mit einem Zollsatz von 25 Prozent Stahl- und Aluminiumimporte in die USA zu belasten. Diese überraschende Maßnahme, die er während eines Fluges auf der Air Force One ankündigte, könnte weitreichende Konsequenzen für die internationalen Handelsbeziehungen haben. Frankreich erwägt als Reaktion Vergeltungszölle seitens der Europäischen Union, während die EU-Kommission in Brüssel die Entscheidung als unwirtschaftlich und rechtlich fragwürdig ansieht. Die deutsche Bundesregierung mahnt zur Vorsicht, sieht jedoch Potenzial für Kompromisse mit den Vereinigten Staaten.

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot stellt klar, dass die EU sich ihren Interessen entsprechend wehren wird. Nach seinen Aussagen wird die EU-Kommission gezielt Branchen bestimmen, die von den Gegenzöllen betroffen sein könnten. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, dass Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium nicht unbeantwortet bleiben, sollte es dazu kommen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck betont die Wichtigkeit eines vereinten europäischen Vorgehens. Er warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen höherer Produktpreise, die durch zusätzliche Zölle einhergehen würden, und ruft die EU-Staaten zur Einheit auf. Die Beunruhigung in der deutschen Wirtschaft ist spürbar, da Deutschland als bedeutende Exportnation besonders betroffen wäre. Zudem weist die EU darauf hin, dass Zölle letztendlich auch den Amerikanern schaden, indem sie die Inflation antreiben.

Die Vereinigten Staaten planen, alle Länder, inklusive Kanada und Mexiko, mit Zöllen zu belegen. Für deutsche Exporteure sind die USA ein zentraler Absatzmarkt – besonders im Stahlsektor. Trotz der Ankündigungen hält Wirtschaftsforscher Jürgen Matthes die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen in Deutschland für überschaubar, da der Anteil der USA am deutschen Stahlexport relativ gering ist. Allerdings könnten Zölle auf weitere EU-Exporte, etwa in der Automobilindustrie, größere Auswirkungen haben.

Die Ankündigung Trumps folgt einem kurzen Aufschub für Mexiko und Kanada, nachdem diese durch Zugeständnisse potenzielle Handelsbeschränkungen abgewendet haben. Die Situation bleibt angespannt, und die wirtschaftlichen Folgen dieses Handelsstreits sind noch nicht abzusehen.