Die amerikanische Regierung hat die Hamas erneut nachdrücklich aufgefordert, weitere Geiseln aus dem Gazastreifen freizulassen. Ein von der Hamas unterbreitetes Angebot, einen verbleibenden israelisch-amerikanischen Doppelstaatsbürger im Austausch für israelische Zugeständnisse zu übergeben, wurde in Washington entschieden abgelehnt. Seitens der USA wurde klargestellt, dass die Hamas entweder wie vorgeschlagen mehrere Geiseln sofort freilassen müsse, oder aber mit ernsten Konsequenzen rechnen müsse. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu berät derweil mit seinem Kabinett über potentielle Maßnahmen zur Befreiung der Geiseln und die Zerschlagung der Hamas. Ein auf dem Vermittlertreffen von US-Sondergesandtem Steve Witkoff im Katar gemachtes Angebot zur Verlängerung der Waffenruhe scheiterte ebenfalls am Widerstand der Hamas, die an ihrem Kurs der psychologischen Kriegsführung festhält. Geplant war, dass die Hamas am ersten Tag einer verlängerten Waffenruhe fünf lebende Geiseln und die Überreste von etwa neun Entführten freigeben sollte; im Gegenzug hätte Israel wieder Hilfsgüter nach Gaza zugelassen. Die Hamas hingegen reagierte nur mit einem unzureichenden Angebot: Die Freilassung eines Doppelstaatsbürgers sowie die Übergabe der sterblichen Überreste von vier weiteren Entführten wurde zur Verhandlung gestellt. Die Möglichkeit, die Konfliktgespräche in Kairo fortzuführen, steht im Raum, nachdem sich in Doha keine Einigung abzeichnete. Sorge in Israel besteht weiter um die Geiseln, insbesondere jene ohne amerikanischen Pass, nachdem die jüngsten Hamas-Erklärungen die Unsicherheit über den Verbleib dieser Personen verstärkt haben.
Politik
USA und Israel stärken Druck auf Hamas: Geiselfreilassung im Fokus
