In einer kürzlichen Erklärung gegenüber Reuters betonte die US-Gesandte Michele Taylor die Bedeutung der anhaltenden Präsenz der USA im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen, insbesondere um der als „gefährlich“ beschriebenen Einflussnahme Chinas entgegenzuwirken. Taylor appelliert an das künftige Team von US-Präsident Donald Trump, aktiv im Rat engagiert zu bleiben, da die US-Stimme im Kampf für die Menschenrechte unersetzlich sei.
Unter der Leitung von Trump hatte sich die USA aus dem Genfer Gremium zurückgezogen, da Trump eine Voreingenommenheit gegen Israel wahrnahm. Mit der Amtseinführung von Joe Biden im Jahr 2022 kehrte die Nation zurück. Taylor, seit ihrer Ernennung durch Biden Repräsentantin der USA im Rat, sieht ihre Aufgabe darin, das Engagement der USA weiterhin zu stärken.
Chinas Einfluss auf den Rat steht seit jeher in der Kritik, insbesondere seine Haltung zu individuellen Menschenrechten und der Betonung wirtschaftlicher Rechte. Die Spannungen zwischen den beiden Supermächten ziehen somit auch weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich, während China von 2023 bis 2026 Mitglied des Rates bleibt. Der Menschenrechtsrat, bestehend aus 47 Mitgliedern, dient als globaler Wächter ohne bindende Rechtsmacht, jedoch mit wachsamem Blick auf Menschenrechtsverletzungen weltweit.
Mit dem Ende des dreijährigen US-Mandats ab Januar verliert Washington sein Stimmrecht im Rat. Eine Rückkehr für 2028 steht dennoch im Raum, während Beobachterstatus weiterhin eine Teilnahme an Debatten ermöglicht. In der ersten Amtszeit Trumps war das Engagement der USA im Rat eher marginal geblieben, wie zahlreiche Diplomaten und UN-Vertreter berichten.
Michele Taylor wird im kommenden Monat zurücktreten, ein üblicher Schritt für politische Berater ihrer Art. Während ihrer Amtszeit unterstützte sie unter anderem die US-geführte Initiative, Russland aufgrund dessen Invasion der Ukraine von der Mitgliedschaft auszusetzen. Ein gescheiterter Versuch, eine Debatte über Chinas Behandlung der Uiguren zu initiieren, wurde von einigen als Rückschlag für den Westen betrachtet, von Taylor jedoch als fortwährende Herausforderung gesehen, die Aufmerksamkeit des Rates auf diese Themen zu lenken.
Zukünftige Agenda-Punkte des Rates umfassen laufende Untersuchungen zu Kriegsverbrechen in Syrien und der Bekämpfung eines, wie Taylor es nannte, "sehr realen" Anti-Israel-Bias’.