Die US-Präsident Joe Biden und der chinesische Staatschef Xi Jinping trafen sich gestern in Kalifornien zu ihrem ersten persönlichen Austausch seit einem Jahr. Ziel des Treffens war es, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stabilisieren und das Verhältnis in geordnete Bahnen zu lenken.
Biden betonte bei seinem Auftaktstatement, dass die USA und China nicht immer einer Meinung seien. Dennoch seien die Gespräche in der Vergangenheit immer aufrichtig und offen gewesen. Es sei wichtig, Missverständnisse und Fehlkommunikation zu vermeiden. Auch Xi betonte, dass die Beziehung zwischen beiden Ländern die wichtigste bilaterale Beziehung weltweit sei und dass es keine Option sei, sich gegenseitig den Rücken zuzukehren.
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist seit langem angespannt. Vor dem Treffen gab es diverse Treffen und Gespräche hochrangiger Regierungsvertreter beider Seiten, aber keinen direkten Austausch der Präsidenten. Das Treffen fand am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) in San Francisco statt. Biden empfing Xi an einem separaten Ort südlich von San Francisco.
Die USA erhoffen sich von dem Treffen unter anderem eine Abmachung zum Kampf gegen den Drogenschmuggel in die Vereinigten Staaten und eine Wiederbelebung der Kommunikation zwischen den Streitkräften beider Länder. Weitere wichtige Themen und Streitpunkte des Treffens sind unter anderem der Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern, die Rolle Chinas im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, das Thema Taiwan, der Krieg Israels gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen sowie Spionagevorwürfe und die Kommunikation zwischen den Streitkräften.
China gehört zu den drei größten Handelspartnern der USA und ein angespanntes Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften hätte negative Auswirkungen auf die weltweite Konjunktur. Eine Einigung im Handelskonflikt ist jedoch vorerst nicht zu erwarten. Auch im Bereich der Drogenbekämpfung gibt es Hoffnungen auf eine Vereinbarung, da China beschuldigt wird, entscheidend zum Drogenproblem in den USA beizutragen.
Das Treffen zwischen Biden und Xi wurde von vielen Beobachtern mit Spannung erwartet. Es bleibt abzuwarten, ob es zu konkreten Ergebnissen führen wird und ob es die Beziehungen zwischen beiden Ländern nachhaltig verbessern kann.