Die diplomatischen Wellen zwischen den USA und der Türkei schlagen höher, nachdem die amerikanische Regierung signalisiert hat, dass eine ungestörte Zusammenarbeit nicht möglich ist, solange führende Mitglieder der palästinensischen Organisation Hamas möglicherweise in der Türkei Zuflucht finden. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matt Miller, erklärte klar, dass es inakzeptabel sei, dass führende Persönlichkeiten einer als terroristisch eingestuften Organisation in komfortablen Verhältnissen in einem der wichtigsten Partnerstaaten der USA leben.
Inmitten dieser Entwicklungen ist die Biden-Administration darum bemüht, die Verantwortung für das Scheitern der seit Monaten ins Stocken geratenen Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und Hamas auf die palästinensische Gruppe zu schieben. Gleichzeitig gibt es Hoffnungen, dass Fortschritte in den Gesprächen zwischen Hizbollah und Israel in Libanon auch neue Impulse für die Verhandlungen mit Hamas geben könnten. Ein hochrangiger Berater des US-Präsidenten, Amos Hochstein, wird diese Woche in der libanesischen Hauptstadt erwartet, um die Friedensgespräche voranzubringen.
Berichte des "Financial Times" zufolge sollen einige Hamas-Vertreter aus Katar in die Türkei umgezogen sein, nachdem das Emirat seine Vermittlerrolle in den Friedensverhandlungen um Gaza eingeschränkt hatte. Ein arabischer Diplomat berichtete, dass Katar Hamas bereits signalisiert hatte, dass politische Untätigkeit zu einem Ende der katarischen Unterstützung führen könnte.
Die türkischen Behörden, die Hamas seit Langem wohlwollend gegenüberstehen, argumentieren, dass es sich bei den Reisen von Hamas-Mitgliedern um gelegentliche Besuche handle. Dennoch bleibt unklar, ob diese Umzüge dauerhaft sind.
Auch Katar, ein weiterer Verbündeter der USA, sieht sich wachsender Kritik von amerikanischen Gesetzgebern ausgesetzt. Die Geduld des Gasstaats ist offenbar erschöpft angesichts der ausbleibenden Fortschritte und des Scheiterns einer Einigung sowohl von Hamas als auch der israelischen Regierung, die sich seit einem verheerenden Angriff im Oktober 2023 im Kriegszustand befinden.