In einem bahnbrechenden Schritt hat die US-Regierung mit einer rechtlichen Initiative begonnen, die darauf abzielt, Google zur Abspaltung seines weltweit führenden Webbrowsers Chrome zu zwingen. Diese Anordnung ist Teil eines umfassenden Wettbewerbsverfahrens, das vom Justizministerium vorangetrieben wird. Doch der weitere Verlauf des Prozesses bleibt zunächst ungewiss, da eine richterliche Entscheidung erst im kommenden Sommer zu erwarten ist. Diese Entscheidung könnte unter dem neuen Präsidenten Donald Trump, der Anfang Januar ins Amt eingeführt wird, eine völlig neue Richtung erhalten. Trump äußerte sich bereits während seiner Wahlkampagne kritisch gegenüber einer möglichen Zerschlagung von Google, da er befürchtet, es könnte insbesondere China begünstigen. Vielmehr strebt er eine größere Fairness in den Suchergebnissen an, um Ausgewogenheit im digitalen Raum herzustellen. Eine interessante Dynamik in diesem Verfahren ist das Urteil des Richters von August, welches Google ein Monopol in der Internetsuche zuschreibt und ihm vorwirft, dies mit unfairen Mitteln zu verteidigen. Chrome, mit einem beeindruckenden Marktanteil von rund 60 Prozent in den USA und weltweit zwei Dritteln, ist ein zentraler Punkt des Disputs. Weitere Forderungen des Justizministeriums beinhalten die Öffnung bestimmter Daten für Konkurrenten und ein Verbot von Zahlungen an Dritte wie Apple oder Mozilla, um Google als Standardsuchmaschine einzusetzen. Auch die Bevorzugung eigener Dienste oder Beteiligungen an Konkurrenzunternehmen in der Internetsuche wird kritisiert. Googles Reaktion auf diese Maßnahmen ist eindeutig: Der Konzern argumentiert, dass dadurch die Qualität der Produkte und die Sicherheit der Nutzerdaten gefährdet würden. Dies könnte auch Firefox beeinträchtigen, dessen Betreiber Mozilla stark von Googles Zahlungen abhängt. Die Regierung verzichtet zunächst auf Forderungen zur Trennung von Googles Android-System, behält sie jedoch als schwebende Drohung, falls die jetzigen Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung zeigen.