Der formale Rücktritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist offiziell eingeleitet, wie die Vereinten Nationen bekanntgaben. Der Austritt wird am 22. Januar 2026 wirksam und stellt bedeutende Programme der WHO auf den Prüfstand. Im letzten Jahr war die US-Regierung einer der Hauptfinanziers der Organisation und deckte wesentliche Teile deren Budgets ab. Im Jahr 2024 finanzierten die USA beachtliche Anteile in verschiedenen Gesundheitsbereichen der WHO: 75 Prozent des Budgets für HIV- und Hepatitis-Programme, 61 Prozent für Tuberkulose und knapp ein Drittel bei der Stärkung von Gesundheitssystemen in ärmeren Ländern. Diese plötzliche Finanzierungslücke könnte fatale Folgen haben. Zur Verkomplizierung der Lage hat US-Präsident Donald Trump die Gesundheitsbehörde CDC angewiesen, die Zusammenarbeit mit der WHO einzustellen. Die CDC spielte bisher eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Analysen und Expertise im Kampf gegen globale Gesundheitsbedrohungen. Die WHO ist ein zentraler Pfeiler in der globalen Gesundheitsversorgung, verantwortlich für die Eindämmung von Krankheiten, Impfkampagnen und die frühzeitige Erkennung von Krankheitsausbrüchen. Der Verlust der amerikanischen Unterstützung könnte bedeutende Lücken hinterlassen, vor allem in ärmeren Regionen der Welt. Für die Jahre 2024/2025 haben die WHO-Mitgliedstaaten ein Gesamtbudget von 6,8 Milliarden Dollar genehmigt. Die USA hatten ursprünglich 706 Millionen Dollar zugesagt, allerdings bleibt unklar, ob der noch ausstehende Pflichtbeitrag von 264 Millionen Dollar bezahlt wird. Länder wie Deutschland und China spielen ebenfalls eine gewichtige Rolle bei der finanziellen Unterstützung der WHO, wobei Deutschland bereits zusätzliche freiwillige Zahlungen zugesichert hat.