Im komplexen Nahostkonflikt zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel nehmen die diplomatischen Bemühungen der USA an Fahrt auf. US-Vermittler Amos Hochstein setzt auf direkte Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie Verteidigungsminister Israel Katz, um eine Waffenruhe zu erzielen. Die Vereinigten Staaten zeigen sich zuversichtlich, dass eine diplomatische Lösung bald greifbar sei, trotz der anhaltenden Angriffe. So bombardierte die israelische Armee weiterhin Ziele in der Nähe der libanesischen Küstenstadt Tyrus. In den Gesprächen mit Netanjahu steht ein Vorschlag im Raum, der eine 60-tägige Feuerpause fordert, während der die Hisbollah und Israel ihre Angriffe einstellen sollen. Im Anschluss sollen die israelischen Truppen sich zurückziehen und die libanesische Armee die Grenzüberwachung übernehmen. Ist diese Waffenruhe stabil, würden Verhandlungen über die vollständige Umsetzung der UN-Resolution 1701 beginnen, die unter anderem den Rückzug der Hisbollah-Miliz hinter den Litani-Fluss beinhaltet. Aus den Reihen der US-Regierung kommt der Optimismus, dass Israel bei der Zerschlagung der Hisbollah-Infrastruktur in Grenznähe wesentliche Erfolge erzielt hat. Das könnte dazu beitragen, das Ende der Kampfhandlungen zu beschleunigen. Auch der US-Senat unterstützt Israel weiterhin und lehnte kürzlich mit deutlicher Mehrheit einen Stopp von Waffenlieferungen ab. Diese Entschlossenheit wird von der israelischen Führung durch Generalstabschef Herzi Halevi bekräftigt, der die Sicherheit der Bevölkerung in Nordisrael als zentrale Zielvorgabe bezeichnet. Der militärische Schlagabtausch zieht sich ebenfalls auf den nördlichen Gazastreifen, wo das israelische Militär erneut Angriffe auf die mit der Hisbollah verbündete Hamas durchgeführt hat. Dabei gab es wieder zahlreiche Opfer, wobei die Angaben dazu nicht unabhängig geprüft werden konnten.