15. Dezember, 2024

Politik

USA in Kontakt mit islamistischer Bewegung in Syrien: Blinken gibt neue Einblicke

USA in Kontakt mit islamistischer Bewegung in Syrien: Blinken gibt neue Einblicke

Erstmalig räumte der US-Außenminister Antony Blinken ein, dass Washington direkte Gespräche mit der islamistischen Gruppierung Hayat Tahrir al-Sham (HTS) aufgenommen hat. Diese Bewegung hatte kürzlich maßgeblich zur Beendigung der Herrschaft von Baschar al-Assad beigetragen, trotz ihrer Einstufung als Terrororganisation durch die USA, die UN und die EU. Nach Konsultationen mit Partnerländern in Jordanien äußerte Blinken, dass die Vereinigten Staaten und deren Verbündete sich auf ein 'gemeinsames Prinzipienpaket' geeinigt haben. Dieses Paket soll einen syrischen, inklusiven und alle Minderheiten respektierenden politischen Übergang unterstützen. Blinken betonte, dass diese Prinzipien der neuen syrischen Führung mitgeteilt wurden. HTS hat in Zusammenarbeit mit anderen Rebellenfraktionen die Kontrolle über Damaskus errungen und eine Übergangsregierung eingesetzt. Diese soll bis März von einem von HTS benannten Ministerpräsidenten geführt werden. Trotz der Freude über den Umsturz bleibt die Frage, wie sich die Zukunft des krisengeplagten Landes gestalten wird. Die Herausforderungen in Syrien sind enorm: Jahrzehntelange Gewalt und eine korrupte Herrschaft haben das Land wirtschaftlich und sozial schwer getroffen. Blinken hob den Mangel an Treibstoff und Weizen hervor, ein Erbe der Abhängigkeit Syriens von Iran und Russland während der Assad-Ära. Mit rund 900 Soldaten ist die USA weiterhin im Land präsent, um gegen den IS vorzugehen. Die komplexe Situation wird dadurch verschärft, dass verschiedene regionale Mächte, darunter die Türkei, eigene Interessen in Syrien verfolgen. Inmitten dieser geopolitischen Lage warnt Blinken davor, dass der IS versuchen könnte, die instabile Situation in Syrien für eine Wiederergreifung von Macht zu nutzen.