25. April, 2025

Märkte

USA: Hoffnung auf Entspannung durch neue Zollpolitik

Am internationalen Kapitalmarkt zeichnen sich erste Anzeichen einer möglichen Entspannung ab, die auf eine mildere Rhetorik im anhaltenden Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China zurückzuführen sind. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Zölle gegenüber China in naher Zukunft senken zu wollen. Diese Ankündigung hat die Hoffnung genährt, dass der Höhepunkt der Handelsstreitigkeiten überschritten sein könnte. Tim Oechsner von der Steubing AG unterstreicht die damit einhergehende aufkommende Zuversicht unter den Marktteilnehmern.

Parallel zu den Entwicklungen im Handelsstreit hat sich auch die angespannte Beziehung zwischen US-Präsident Trump und dem Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, etwas entspannt. Trumps frühere Forderungen nach einer Senkung der Leitzinsen und der potenziellen Entlassung Powells hatten in der Vergangenheit für Verunsicherung gesorgt. Allerdings hat der Präsident seine Position in dieser Angelegenheit zumindest teilweise revidiert. In Kombination mit Äußerungen der Federal Reserve, die bei einer Abschwächung der US-Arbeitsmärkte im Juni Zinssenkungen in Betracht ziehen könnte, hat diese Entwicklung zur Beruhigung der Märkte beigetragen.

Dennoch bleibt die Marktsituation fragil. Arthur Brunner von der ICF Bank weist darauf hin, dass der anhaltende Verkauf von US-Staatsanleihen auf die bestehende Unsicherheit hinweist. Ulrich Leuchtmann, Analyst bei der Commerzbank, äußert die Sorge, dass die traditionelle Rolle der US-Staatsanleihen als „sicherer Hafen“ bedroht sein könnte, was im schlimmsten Fall zu einer fiskalischen Krise führen könnte. Solche Bedenken unterstreichen die fortgesetzten Herausforderungen auf den Finanzmärkten.

In der Eurozone hingegen besteht die Erwartung weiterer Zinssenkungen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat unter der Führung von Christine Lagarde den Leitzins erneut gesenkt. Lagarde hob hervor, dass die US-Zollpolitik eine dämpfende Wirkung auf die Inflation in der Eurozone haben könnte, was die Entscheidungen der EZB untermauert.

In den Anleihemärkten zeigen sich verstärkte Aktivitäten, insbesondere bei Anleihen, die in australischen Dollar sowie in türkische Lira lautenden EBRD-Anleihen. Im Unternehmensbereich verzeichnen Anleihen von Eon, Sixt, MTU Aero Engines und Porsche eine hohe Nachfrage. Auch US-Dollar-Anleihen von John Deere weisen eine robuste Performance auf, was auf ein selektives Anlegerinteresse hinweist.

Trotz dieser relativen Stabilisierung bleibt eine gewisse Vorsicht auf den Märkten für Neuemissionen spürbar, getragen von den anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten. Marktbeobachter berichten von verhaltenem Optimismus unter Investoren, die sich nach wie vor um die potenziellen Risiken und Unsicherheiten im globalen wirtschaftlichen Umfeld sorgen.