Die Vereinigten Staaten stehen vor einer wegweisenden Entscheidung, einige der Restriktionen für den Einsatz westlicher Waffensysteme durch die Ukraine aufzuheben. Diese sollen es ermöglichen, ausgewählte militärische Ziele in Russland ins Visier zu nehmen. Der mögliche Kurswechsel ist vor dem Hintergrund verstärkter Unterstützung Nordkoreas für die russischen Streitkräfte unter Präsident Wladimir Putin zu verstehen.
Die laufenden Verhandlungen werden von Berichten über zunehmende russische Raketenangriffe sowie Einsätze von Drohnen in der Ukraine begleitet. Experten vermuten, dass zunächst militärische Ziele im russischen Gebiet Kursk anvisiert werden könnten, wo die Ukraine gegen nordkoreanische und russische Truppen kämpft. Allerdings könnte die gewährte Erlaubnis weit hinter den gewünschten Möglichkeiten der Ukraine zurückbleiben.
Ein Kommentar des Nationalen Sicherheitsrates der USA zu diesen internen Überlegungen wurde abgelehnt. Für die westlichen Verbündeten spitzen sich die Entwicklungen zu, da die mögliche Entsendung von bis zu 100.000 nordkoreanischen Soldaten nach Russland erhebliche Auswirkungen auf das Sicherheitsgefüge im Indo-Pazifik haben könnte.
Zudem gewinnen die Gespräche über mögliche Raketenangriffe nach Donald Trumps überraschendem Wahlsieg in den USA an Dringlichkeit. Trump hat erklärt, schnell eine Lösung zwischen der Ukraine und Russland anstreben zu wollen, ohne jedoch Details zu nennen.
Experten wie Ruslan Pukhov, Leiter des Think Tanks Center for Analysis of Strategies and Technologies in Moskau, weisen darauf hin, dass der begrenzte Bestand an ATACMS-Raketen in der Ukraine deren strategische Wirkungskraft mindern könnte. Dennoch wäre die Freigabe dieser Waffensysteme ein erheblicher politischer Schachzug, der die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Russland beeinflussen könnte. Damit läge der Druck zur Deeskalation nun bei Putin.