Die Vereinigten Staaten ziehen in Erwägung, neue Sonderzölle auf die Einfuhr von Halbleitern, Pharmazeutika und Holz zu implementieren. Diese Entscheidung soll im Kontext bestehender Handelsmaßnahmen betrachtet werden und wurde von der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, bekanntgegeben. In einer Sitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg kündigte sie an, dass die Europäische Union plant, reziproke Zölle einzuführen. Diese Maßnahme dient als Reaktion auf wahrgenommene unfaire Handelspraktiken anderer Nationen und soll ein Signal für die Durchsetzung internationaler Handelsregeln setzen.
Die angedachten Handelsbarrieren gelten auf globaler Ebene für nahezu sämtliche Warenkategorien und ergänzen die bereits während der Präsidentschaft von Donald Trump eingeführten Zölle auf Stahl, Aluminium sowie Kraftfahrzeuge und deren Bestandteile. Von der Leyen sprach in diesem Zusammenhang eine eindringliche Warnung vor den potenziellen Risiken eines eskalierenden Handelskonflikts aus. Sie hob die Verhandlungsbereitschaft der Europäischen Union hervor und betonte, dass Zölle sowohl die Verbraucherpreise erhöhen als auch die Bürokratie erheblich verkomplizieren könnten.
In ihrer Rede machte von der Leyen deutlich, dass die Europäische Union, im Falle eines Mangels an Entgegenkommen seitens der Vereinigten Staaten, bereit sei, ihre Interessen mit Entschlossenheit zu verteidigen. Obwohl die EU eine präferierte Verhandlungslösung anstrebe, sei man auch auf effektive Gegenmaßnahmen vorbereitet, sollten die Gespräche ins Stocken geraten oder keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern.
Zusätzliche Details aus der Kommission deuten darauf hin, dass der aktuelle Plan der EU die Einführung weitreichender Gegenzölle umfasst. Zudem wird in Erwägung gezogen, Abgaben auf digitale Dienstleistungen großer US-Technologiekonzerne zu erheben, die in Europa tätig sind. Diese Schritte unterstreichen die Entschlossenheit der Europäischen Union, ihre Handelsinteressen in einem komplexen internationalen Umfeld zu wahren und auf unfaire Praktiken entsprechend zu reagieren.