03. Februar, 2025

Politik

USA-Austritt aus der WHO: Globale Gesundheitsgemeinschaft vor finanziellen Herausforderungen

USA-Austritt aus der WHO: Globale Gesundheitsgemeinschaft vor finanziellen Herausforderungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht sich einem beispiellosen finanziellen Engpass gegenüber, nachdem die USA formell ihren Austritt angekündigt haben, der im Januar 2026 wirksam wird. Obwohl diese dramatische Entwicklung nicht auf der offiziellen Agenda des Exekutivrates steht, beherrscht sie dennoch die Gespräche der Mitgliedsländer. Derzeit beraten die 34 vertretenen Staaten über globale Gesundheitsprobleme und den Klimawandel. Doch die Frage bleibt: Wie soll die WHO ihre Programme fortsetzen, wenn knapp ein Fünftel ihres Budgets entfällt? Besonders brisant wird die Lage durch die Unsicherheit, ob die USA ihren finanziellen Verpflichtungen für das laufende Budget 2024/25 nachkommen werden. US-Präsident Donald Trump genießt keinen guten Ruf innerhalb der WHO und in seiner ersten Amtszeit zog er Parallelen zwischen der Organisation und einer vermeintlichen Einflussnahme aus China. Seitdem stocken die Zahlungen, und dies erschwert bereits in diesem Jahr die Finanzierung der WHO-Programme sowie der rund 8.000 Mitarbeiter. Die Abhängigkeit der WHO von den US-Beiträgen ist enorm. Insbesondere bei Programmen zur Bekämpfung von HIV, Hepatitis, Tuberkulose und der Stärkung von Gesundheitssystemen in krisengeplagten Ländern leisteten die USA bislang entscheidende finanzielle Unterstützung. Doch wer wird die Lücke füllen, die der Austritt hinterlassen könnte? Deutschland und andere Länder stehen vor der Herausforderung, die fehlenden Mittel auszugleichen. Zuletzt avancierte Deutschland in der Budgetperiode 2020/21 zum größten Zahler, nachdem Trump die Zahlungen bereits zuvor reduziert hatte. Für 2024 hat Deutschland freiwillige Beiträge in Millionenhöhe zugesagt. Auch China, das bislang fast ausschließlich Pflichtbeiträge leistet, könnte zu weiteren Zahlungen herangezogen werden. Die Führung der WHO, unter der Leitung von Tedros Adhanom Ghebreyesus, hofft weiterhin auf einen Meinungswechsel der USA und appelliert an deren Regierung, den Austritt zu revidieren. Doch hinter den Kulissen laufen bereits diplomatische Gespräche, um alternative Finanzierungsquellen zu finden.