Der formelle Rücktritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist offiziell in Genf eingegangen und wird am 22. Januar 2026 wirksam. Diese Entscheidung bedroht zahlreiche WHO-Initiativen, da die USA bisher entscheidende Beiträge dazu geleistet haben. Im vergangenen Jahr trugen sie 18 Prozent zum Gesamtbudget der WHO bei. Besonders betroffen könnten Programme zur Bekämpfung von HIV, Hepatitis und Tuberkulose sein, die stark auf amerikanische finanzielle Unterstützung angewiesen sind.
Der US-Präsident Donald Trump hat ein Ende der Zusammenarbeit zwischen der US-Gesundheitsbehörde CDC und der WHO angeordnet, wodurch der WHO zukünftig wichtige Analysen und Expertenwissen fehlen könnten. Dies betrifft unter anderem das Aussetzen des PEPFAR-Programms, das sich zur Unterstützung von HIV-positiven Menschen in mehr als 50 Ländern etabliert hat. Eine bemerkenswerte Wende gab es jedoch im Bereich der HIV-Hilfe, wo Außenminister Marco Rubio das Programm von finanziellen Einschränkungen befreite, was besonders von UNAIDS-Direktorin Winnie Byanyima begrüßt wurde.
Das zweijährige WHO-Budget von 6,8 Milliarden Dollar sieht hohe Beiträge der USA vor, deren Verbleib nun ungewiss ist. Der ausstehende Pflichtanteil beläuft sich auf 264 Millionen Dollar, nachdem bereits 442 Millionen Dollar an freiwilligen Beiträgen geleistet wurden. Deutschland und China sind neben den USA ebenfalls bedeutende Geber. Deutschland hat für die Jahre 2024/25 insgesamt 229 Millionen Dollar zugesichert und plant zusätzliche freiwillige Beiträge. Chinas Beitrag zu den WHO-Finanzen bleibt hingegen gering, mit einem freiwilligen Anteil von lediglich 2,5 Millionen Dollar.