Die internationalen Finanzmärkte erlebten einen Montag voller Spannungen, ausgelöst durch Befürchtungen über den von den USA angezettelten Handelskonflikt. Nach anfänglichem Optimismus versetzten neue Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China, die von US-Präsident Donald Trump verabschiedet wurden, der positiven Marktstimmung einen empfindlichen Dämpfer. In Asien standen die Aktienmärkte erheblich unter Druck, und der deutsche Leitindex Dax erlitt nach seinem Höchststand vom Freitag einen Rückgang von 1,4 Prozent. In den USA waren es insbesondere die Technologiewerte, die Verluste hinnehmen mussten.
Der Handelskonflikt hatte zudem unmittelbare Auswirkungen auf den Euro und den Goldpreis, mit einem deutlichen Anstieg des Goldes auf ein Rekordhoch. US-Ökonom Paul Ashworth von Capital Economics prognostiziert, dass der inflationssteigernde Effekt der Zölle in den USA stärker und schneller ausfallen könnte als bisher angenommen. Dies könnte die Handlungsmöglichkeiten der US-Notenbank Fed einschränken und geplante Zinssenkungen im nächsten Jahr verhindern. Gleichzeitig wurde der US-Dollar als sicherer Hafen gestärkt, was den Euro weiter unter Druck setzte.
Eine kurze Entspannung trat am Nachmittag ein, als bekannt wurde, dass die USA die geplanten Zölle gegen Mexiko für einen Monat aussetzen. Diese Entscheidung bewirkte eine schnelle Erholung des mexikanischen Pesos und eine partielle Stärkung des kanadischen Dollars. Die Auswirkungen des Handelskonflikts zeigten sich ebenso bei den Kryptowährungen. Obwohl der Bitcoin nach der Meldung zwischenzeitlich nachgegeben hatte, erholte er sich auf fast 99.000 US-Dollar, während Ethereum weiterhin im Minus blieb.
Von dem Konflikt sind auch die deutschen Automobilhersteller betroffen, die in Mexiko produzieren und den nordamerikanischen Markt bedienen. Unternehmen wie VW, Audi und BMW mussten Verluste von bis zu vier Prozent hinnehmen, da ihr Geschäft von den Handelsströmungen beeinträchtigt wird.