Die Ankündigung neuer Importzölle seitens der USA hat am Donnerstag die Stimmung an Europas Aktienmärkten erheblich belastet. Trotz eines schwachen Starts erholten sich die Märkte zwar leicht, doch insbesondere Autoaktien gerieten stark unter Druck. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor angekündigt, Zölle von 25 Prozent auf alle Autoimporte und zentrale Autoteile zu erheben. Experten prognostizieren eine deutliche Verschärfung im globalen Handelskonflikt, sehen jedoch auch Verhandlungspotenzial zwischen der EU und den USA in den kommenden Wochen. Anleger scheinen sich dennoch zurückzuhalten, um nicht auf unsicherem Terrain zu spekulieren. Der Verlauf solcher Handelskonflikte könnte allerdings dem altbekannten Muster folgen: Drohungen, Verhandlungen und letztendlich Kompromisse. Der EuroStoxx 50 verlor weiter und schloss mit einem Minus von 0,57 Prozent bei 5.381,08 Punkten. Auch der britische FTSE 100 und der Schweizer SMI verzeichneten Verluste von 0,27 Prozent beziehungsweise 0,67 Prozent. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar gab zu bedenken, dass die Eskalation im Handelsstreit die internationalen Wirtschaftsbeziehungen belasten könnte. Autoaktien gehörten zu den größten Verlierern des Tages. Stellantis fiel um 4,3 Prozent, während Volkswagen, BMW und Mercedes zwischen 1,5 und 2,7 Prozent verloren. Der Automobilzulieferer Valeo büßte sogar 7,8 Prozent ein. Eine Ausnahme bildete Ferrari, dessen Aktien um 1,8 Prozent zulegten, nachdem der Sportwagenbauer seine Finanzziele bestätigte und Preiserhöhungen ankündigte. Im Bereich der Fluggesellschaften wirkte sich die Umstufung durch die Deutsche Bank aus: Air France-KLM verlor 4,3 Prozent, Easyjet 1,5 Prozent, während Ryanair einen leichten Anstieg von 0,7 Prozent verzeichnete. Analyst Andy Chu bevorzugte in diesem Umfeld die Qualitätsaktie von Ryanair und stufte sie auf 'Buy' hoch. Unter den Verlierern befand sich die UBS, deren Aktie nach einer Herabstufung durch Bank of America 4,1 Prozent einbüßte. Roche verzeichnete nominale Verluste, die jedoch ex Dividende erklärt werden, während Next als positiver Ausreißer mit einem Plus von 10,5 Prozent herausstach.
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US-Zölle belasten europäische Börsenmärkte
