US-Wirtschaft zeigt starkes Wachstum im dritten Quartal

Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten setzt ihren jüngsten Trend zu solidem Wachstum im dritten Quartal fort. Angetrieben von einer anziehenden Verbraucherausgabe sowie gestiegenen Exporten und staatlichen Ausgaben konnte das Bruttoinlandsprodukt laut dem US-Handelsministerium mit einer Jahresrate von 2,8 % zulegen. Diese Entwicklung fügt sich in eine zweijährige Phase kontinuierlichen Wachstums ein. Dennoch blieb die Wachstumsrate hinter den Erwartungen von 3,1 %, die von Ökonomen des Wall Street Journal prognostiziert wurden, zurück. Im Vergleich zum zweiten Quartal, als die Wachstumsrate noch 3 % betrug, verzeichnete die US-Wirtschaft damit einen leichten Rückgang. Die Bekanntgabe des Berichts erfolgt kurz vor der Präsidentschaftswahl, in der die Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen könnte. Die beiden Kandidaten, Präsident Kamala Harris und Donald Trump, stehen unter hohem Druck: Während wirtschaftsorientierte Wähler Trump eher positiv bewerten, trauen Ökonomen Harris mehr zu, das Haushaltsdefizit und die Inflation in den Griff zu bekommen. Ein erheblicher Anstieg der Verbraucherausgaben auf 3,7 % konnte beobachtet werden, im Vergleich zu 2,8 % im vorangegangenen Quartal. Hierbei fokussierten sich die Konsumenten vor allem auf den Kauf von Gütern wie Fahrzeugen und verschreibungspflichtigen Medikamenten. Exporte und staatliche Verteidigungsausgaben trugen ebenfalls zur positiven Entwicklung bei. Wenngleich die Investitionen im Unternehmenssektor mit 3,3 % leicht nachgaben, blieb die Basis für ein stabiles Wirtschaftswachstum erhalten. Die Kennzahl für private inländische Nachfrage, die das zugrunde liegende Interesse von Konsumenten und Unternehmen misst, stieg ebenfalls auf eine Jahresrate von 3,2 %. Ein schwacher Punkt blieb der Immobilienmarkt, der weiterhin mit hohen Kreditkosten zu kämpfen hat. Hier schrumpfte das Investitionsvolumen um 5,1 % und setzte damit den Abwärtstrend fort. Trotz eines leichten Abschwungs im Wachstumstempo bleibt die Entwicklung im Vergleich zu historischen Maßstäben weiterhin stark. Von 2009 bis 2019 verzeichnete die US-Wirtschaft eine durchschnittliche Wachstumsrate von 2,5 %.