Die jüngsten Entwicklungen in der politischen Landschaft der USA nach der Präsidentschaftswahl werfen ein faszinierendes Licht auf die interne Dynamik der neuen Regierung unter Donald Trump. Im Vergleich zu seiner ersten Amtszeit setzt Trump dieses Mal auf eine strukturierte und leise Übergangsphase, orchestriert von Susie Wiles, seiner Wahlkampfleiterin und zukünftigen Stabschefin. Bewerber um Kabinettsposten sind auffallend zurückhaltend, während Namen weiterer potenzieller Amtsträger über Online-Plattformen und in Insider-Kreisen kursieren.
Unter den möglichen Ernennungen findet sich Marco Rubio, der als künftiger Außenminister gehandelt wird. Howard Lutnick, ein Investmentbanker, über dessen Interessenkonflikte gemunkelt wird, führt die Personalbemühungen an. Diese beinhalten prominente Namen wie Robert Lighthizer, bereits als Handelsvertreter benannt, und Stephen Miller als stellvertretender Stabschef für Politik. Der Nationaler Sicherheitsberater dürfte Michael Waltz werden. Jene Auswahlkriterien richten sich in erster Linie nach Loyalität zum Präsidenten – eine Bedingung, die über allem anderen steht.
Die einzigartige Personalpolitik des Präsidenten bleibt schwer vorhersehbar, und altgediente Kritiker sehen sich oft außen vor. Nikki Haley und Mike Pompeo gehören dazu, nachdem Trump öffentlich verkündet hat, ihnen keine Posten anbieten zu wollen. Gleichzeitig etabliert sich eine wachsende Zahl ehemaliger Kritiker nun als loyale Unterstützer, darunter auch der frisch gewählte Vizepräsident J.D. Vance sowie Elise Stefanik, die als UN-Botschafterin fungieren soll.
Innerhalb der Partei schärft sich allmählich das Profil der Trump-nahen Fraktion, während gemäßigte Republikaner, Forum einer global ausgerichteten Politik, sich in der Defensive befinden. Einflussreiche Stimmen, wie die von Trumps Sohn Donald junior, setzen verstärkt auf Abschottung und drohen Neokonservativen und Kriegstreibern mit Ausschluss aus der Administration.
Eine besondere Note geben auch Trumps Überlegungen zu Recess Appointments, wodurch Nominierungen teilweise am Senat vorbei bestätigt werden könnten. Dies könnte sich als ausschlaggebend erweisen, um eine funktionstüchtige Regierungsmannschaft trotz bevorstehender Herausforderungen zu etablieren.