15. November, 2024

Politik

US-Wahl 2024: Ein Balanceakt für die Weltpolitik

US-Wahl 2024: Ein Balanceakt für die Weltpolitik

Im Vorfeld der US-Wahlen 2024 hat Donald Trump auf dem Wahlkampfpfad versprochen, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu beenden. JD Vance, der für die Position des Vizepräsidenten in Betracht gezogen wird, hat im September skizziert, was dies bedeuten könnte. Diskutiert wird eine mögliche Teilung der Ukraine, bei der die östlichen Regionen an Russland fallen und ein NATO-Beitritt der Ukraine ausgeschlossen bleibt. Solche Vorstellungen stehen im Widerspruch zu den Plänen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, könnten jedoch den Interessen von Wladimir Putin entsprechen.

Trump steht vor der Herausforderung, die Dynamik der Verhandlungen umsichtig zu gestalten. Putin hat seit jeher Interesse an einem Nullsummenspiel: Ein Sieg für Moskau würde zugleich eine Niederlage für die Ukraine und deren westliche Verbündete, allen voran die USA, bedeuten. Jedoch bieten sich Chancen für eine alternative Herangehensweise. Putin hat die Möglichkeit, seine internationale Stellung durch Kooperation mit den USA zu verbessern und Erleichterung von den drückenden Sanktionen zu erlangen.

Daher könnte Trump von Moskau entscheidende Zugeständnisse fordern. Ein möglicher Ansatz wäre eine Waffenstillstandsvereinbarung ähnlich der Regelung Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, bei der territoriale Integrität nicht als endgültig gegeben angesehen wird. Auch sollte die NATO-Mitgliedschaft nicht kategorisch ausgeschlossen, sondern mit langfristigen, definierten Prozessen verknüpft werden. Ein paralleles Vorgehen zu den bereits eingeleiteten EU-Beitrittsgesprächen könnte hierbei eine Lösung sein.

Zusätzlich könnten die USA fordern, dass Russland bereit ist, wieder über nukleare Rüstungskontrolle und strategische Stabilität zu verhandeln. Obwohl diese von Putin bis zum Stopp westlicher Hilfe für die Ukraine ausgesetzt wurden, bleibt ein erneuter Dialog im Interesse beider Seiten. Ein Erfolg in diesen Verhandlungen könnte Trump das Image des ultimativen Friedensstifters und Dealmakers verleihen.

Es ist entscheidend, dass Trump in diesen Verhandlungen keinen Rückschlag erleidet. Putin wird bereit sein, Zugeständnisse zu machen, die ein Gesichtsverlieren vermeiden. Dieses Potenzial könnte einen Ausweg aus dem bestehenden Konflikt bieten, ohne dass jemand schwerwiegend geschlagen aus dem Krieg hervorgeht.