20. Februar, 2025

Politik

US-Truppenpräsenz in Europa: Keine Reduktion in Sicht, Verstärkung möglich

US-Truppenpräsenz in Europa: Keine Reduktion in Sicht, Verstärkung möglich

Polens Präsident Andrzej Duda hat nach intensiven Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung klargestellt, dass ein Rückzug der amerikanischen Truppen aus Europa nicht zu erwarten ist. Nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg, in Warschau, betonte Duda ausdrücklich, dass es keinerlei Indizien für ein Nachlassen des US-Engagements auf europäischem Boden gebe. Besonders hinsichtlich der NATO-Ostflanke und der Präsenz der US-Truppen in Polen beruhigte Duda die Gemüter: Verteidigungsminister Pete Hegseth habe ihm unmissverständlich versichert, dass eine Verstärkung der US-Truppen in Polen durchaus im Bereich des Möglichen sei. Diese Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Anspannung in Europa durch die Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach höheren Verteidigungsausgaben der NATO-Partner und die scharfe Kritik von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz angestiegen ist. US-Verteidigungsminister Hegseth hatte kürzlich während eines Besuchs in Stuttgart bekräftigt, dass es aktuell keine Pläne zur Reduzierung der amerikanischen Truppenstärke in Europa gibt. Gleichwohl kündigte er an, die Streitkräftelage weltweit zu überprüfen, was unterschiedliche Auffassungen zwischen Trump und seinem Vorgänger Joe Biden widerspiegelt. Zurzeit sind laut dem Europa-Kommando der US-Streitkräfte (Eucom) etwa 78.000 amerikanische Soldaten in Europa stationiert, davon etwa 37.000 in Deutschland und rund 10.000 auf rotierender Basis in Polen. Keith Kellogg setzte seine Reise nach Polen fort und wird als nächstes Kiew besuchen, um sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Verteidigungsminister Rustem Umjerow zu treffen.