Nach einem herben Kursrutsch in der vergangenen Woche konnten sich die US-Technologieaktien wieder erholen. Anleger positionierten sich am Montag bereits strategisch für die bevorstehende Berichtssaison der Tech-Riesen. Diese Woche werden unter anderem bedeutende Quartalsberichte von Alphabet, Tesla und anderen Marktgrößen erwartet.
Der Nasdaq 100, ein Auswahlindex für Technologieunternehmen, verzeichnete ein Plus von 1,52 Prozent und schloss bei 19.819,93 Punkten. Der breiter angelegte S&P 500 stieg um 1,04 Prozent auf 5.562,24 Punkte. Der führende Dow Jones Industrial Index legte um 0,27 Prozent zu und endete bei 40.395,41 Punkten.
Von besonderem Interesse für die Anleger war auch die Nachricht, dass Präsident Joe Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur 2024 ausgestiegen ist. Seine Stellvertreterin Kamala Harris soll ihn nun als Kandidatin ersetzen. Dies erfolgte nach einem Attentat auf den republikanischen Kandidaten Donald Trump, dessen Chancen dadurch zwischenzeitlich gestiegen waren. Nun könnte die neue Kandidatin der Demokraten das Momentum auf ihre Seite ziehen.
"Die Demokraten haben mit der designierten Kandidatin Kamala Harris das Momentum auf ihrer Seite", erklärte Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Das hohe Alter von Donald Trump könnte nun ebenfalls zu einem Vorteil für Harris werden, indem dessen geistige Fitness infrage gestellt wird. Diese Entwicklungen senken die Wahrscheinlichkeit eines Trump-Wahlsiegs nach dem Rückzug von Joe Biden.
Die Unsicherheit über Joe Bidens politische Zukunft hatte zuvor zu einem deutlichen Druck auf Technologiewerte in der Vorwoche geführt. Hinzu kamen globale IT-Probleme, die am Freitag die Märkte erschütterten. Ursache war ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike, dessen Aktien um mehr als elf Prozent einbrachen und am Montag weitere 13,7 Prozent verloren.
Auch Verizon musste Verluste hinnehmen. Die Aktien des Telekommunikationsunternehmens fielen um sechs Prozent, bedingt durch gestiegene Zinsaufwendungen und einen operativen Umsatz, der hinter den Markterwartungen zurückblieb.
Positiv überraschte hingegen Iqvia, dessen Aktien um sieben Prozent nach oben schossen. Das Unternehmen für klinische Forschung und Gesundheitsinformationstechnologie übertraf im zweiten Quartal die Gewinnprognosen je Aktie.
Spekulationen um eine mögliche Übernahme befeuerten die Aktien von Mattel, die um 16 Prozent anstiegen. Medienberichten zufolge zeigt die von LVMH unterstützte Kapitalbeteiligungsgesellschaft L Catterton Interesse an einer Übernahme von Mattel. Dieser Schritt könnte auch andere Marktteilnehmer wie Hasbro zu einem Gebot ermutigen, deren Aktien um 1,6 Prozent zulegten. Mattel selbst betonte, dass man optimistisch in die Zukunft als eigenständiges Unternehmen blicke.