Die diesjährige Hurrikan-Saison in den USA und der Karibik könnte die heftigste aller Zeiten werden. Wissenschaftler warnen vor einer seltenen Konvergenz von Klimaphänomenen, die eine Rekordzahl an Stürmen begünstigt.
Die Entwicklung hat nicht nur für die direkt betroffenen Regionen Konsequenzen, sondern wirft auch ihre Schatten auf die globale Energieversorgung, insbesondere auf Europa.
Gefahr für die Energieinfrastruktur
An der Golfküste der USA, wo ein Großteil der amerikanischen Öl- und Gasproduktion angesiedelt ist, könnte eine Serie von schweren Stürmen verheerende Auswirkungen haben.
Rund 72 Prozent der US-Rohölförderung und fast die Hälfte der Raffineriekapazitäten sind in dieser Region konzentriert. Jede Unterbrechung hier könnte unmittelbar die globalen Märkte beeinflussen, mit steigenden Preisen und Lieferengpässen als mögliche Folge.
Seit dem Beginn der geopolitischen Spannungen mit Russland ist Europa in zunehmendem Maße auf Energieimporte aus den USA angewiesen. Dies macht die EU besonders anfällig für Störungen in der amerikanischen Energieproduktion. Sollten die Hurrikans, wie befürchtet, die Infrastruktur an der Golfküste schwer beschädigen, könnte dies unmittelbar zu einer Energiekrise in Europa führen.
Die Vorboten sind da
Bereits im Juli gab der Hurrikan „Beryl“ einen Vorgeschmack auf die möglichen Auswirkungen. Als einer der frühesten Stürme der Saison erreichte er die Kategorie 5 und verursachte signifikante Schäden entlang der US-Golfküste. Dieses Ereignis unterstreicht die potenzielle Zerstörungskraft der bevorstehenden Monate und die dringende Notwendigkeit, Vorbereitungen zu treffen.
Was steht uns bevor?
Meteorologen prognostizieren, dass die Hurrikan-Aktivität von Juni bis November weit über dem Normalwert liegen wird. Mit bis zu 25 klassifizierten Stürmen, von denen viele zu Hurrikans anwachsen könnten, stehen wir möglicherweise vor der intensivsten Saison, die jemals verzeichnet wurde.
Die Kombination aus anhaltenden hohen Temperaturen, schwachen Passatwinden und der beginnenden La Niña-Phase schafft ideale Bedingungen für diese "perfekten Stürme".