Die jüngste Entscheidung der USA, Sanktionen gegen die russische Richterin zu verhängen, die den Kremlkritiker Alexej Gorinow verurteilte, hat international für Aufsehen gesorgt. US-amerikanische Behörden werfen der 44-jährigen Juristin vor, mit dem Urteil gegen Gorinow politische Meinungen, die sich kritisch gegen den Ukraine-Konflikt äußern, unterdrücken zu wollen. In einer deutlichen Stellungnahme prangerte das US-Außenministerium das Urteil als „willkürlich“ an.
Gorinow, der im Juli 2022 aufgrund seiner öffentlich geäußerten Kritik am Krieg Russlands gegen die Ukraine zu sieben Jahren Straflager verurteilt worden war, wurde während seiner Haftzeit schwer misshandelt. Ihm wird zudem eine adäquate medizinische Versorgung verweigert, was seinen gesundheitlichen Zustand weiter verschlechtert hat. Der ehemalige Abgeordnete der Moskauer Stadtbezirksversammlung wurde als eine der ersten Personen in Russland für die vermeintliche Diskreditierung der russischen Armee zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Ursprünglich hatte er während einer Sitzung zu einer Schweigeminute für die Opfer der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine aufgerufen.
Im November verlängerte ein russisches Militärgericht Gorinows Haftstrafe um ein Jahr, was seine Gesamthaftstrafe auf acht Jahre erhöhte. Darüber hinaus wurde eine Verlegung in ein Straflager mit besonders strengen Haftbedingungen angeordnet, was seine ohnehin prekäre Lage weiter verschärft.