In den Weiten des Silicon Valley braut sich ein Sturm zusammen. Die US-Regierung überlegt ernsthaft, den Suchmaschinenriesen Google in seine Einzelteile zu zerlegen. Das Justizministerium deutete in einem aktuellen Zwischenbericht an, dass 'strukturelle Maßnahmen' im Raum stehen, was eine Aufspaltung des Unternehmens bedeuten könnte. Bis Mitte November wird eine Entscheidung in dem langjährigen Wettbewerbsverfahren erwartet.
Google musste Anfang August eine bittere Niederlage einstecken, als ein Richter aus Washington verkündete, dass der Konzern ein Suchmaschinenmonopol innehabe, das er mit unfairen Mitteln verteidigt habe. Das Unternehmen plant allerdings, dieses Urteil anzufechten.
Im Fokus des Verfahrens stehen die erheblichen Zahlungen, die Google getätigt hat, um als voreingestellte Suchmaschine, unter anderem im Safari-Browser von Apple und Firefox, präsent zu sein. Richter Amit Mehta identifizierte hierin ein Verhalten, das für Monopolinhaber verboten sei. Gleichzeitig erkannte Mehta mehrfach die technische Überlegenheit von Google an.
Die momentanen Beratungen über Konsequenzen aus dem Urteil erwägen unter anderem, wie Googles Einfluss auf den Browsing-Markt und seine Verbindungen zur Künstlichen Intelligenz beschränkt werden könnten. Eine Möglichkeit wäre, dass Google Informationen stärker mit Wettbewerbern teilt und so die Position von Websites gegenüber der Suchmaschine verbessert.
Der Technologieriese äußerte Bedenken über die möglichen, weitreichenden Maßnahmen der Regierung. In einem Blogeintrag warnte Google, dass dies nicht nur Verbraucher und Unternehmen treffen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der USA beeinträchtigen könnte.