Moderna erhält von der US-Regierung eine Finanzspritze in Höhe von 176 Millionen Dollar zur Unterstützung einer fortgeschrittenen Studie seines Vogelgrippe-Impfstoffs. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund eines wachsenden Ausbruchs der H5N1-Vogelgrippe unter Nutztieren in den USA, woraufhin Gesundheitsbehörden ihre Anstrengungen zur Aufstockung von Impfstoffreserven verstärken.
Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben die H5N1-Vogelgrippe auf Geflügelfarmen in nahezu jedem Bundesstaat und bei Milchviehbeständen in einem Dutzend Staaten nachgewiesen. Dies macht den Ausbruch zum größten der letzten Jahre. Drei Molkereiangestellte wurden ebenfalls infiziert, was auf ihre Exposition gegenüber Rindern zurückzuführen ist.
Die Gelder sollen von der Biomedical Advanced Research and Development Authority (Barda) der Regierung bereitgestellt werden. Sie werden die Phase-drei-Studien von Modernas mRNA-basiertem Vogelgrippe-Impfstoff unterstützen und auch Optionen zur Erhöhung der Lieferungen im Falle einer Pandemie bieten, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
US-Gesundheitsbeamte klassifizieren das öffentliche Gesundheitsrisiko durch die Vogelgrippe weiterhin als niedrig, haben jedoch die Überwachung der Verbreitung und die Aufstockung der Impfstoffvorräte intensiviert. Finnland wird in diesem Monat das erste Land sein, das Landarbeitern einen Vogelgrippe-Impfstoff anbietet.
In diesem Jahr hat Barda mit CSL Seqirus eine Vereinbarung über die Bereitstellung von 4,8 Millionen Dosen seines H5N1-Vogelgrippe-Impfstoffs getroffen, der traditionelle, proteinbasierte Herstellungsmethoden verwendet. Der US-Impfstoffvorrat umfasst auch Hunderttausende von Dosen, die von Sanofi und GSK entwickelt wurden.
Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna, betonte, dass die mRNA-Technologie des Unternehmens "Vorteile in Bezug auf Wirksamkeit, Entwicklungs- und Produktionsgeschwindigkeit sowie Zuverlässigkeit bietet", was sich während der Covid-19-Pandemie gezeigt habe.
Der CSL Seqirus-Impfstoff bietet laut Labortests Immunität gegen den aktuellen Vogelgrippe-Stamm, erfordert jedoch Zell- und Hühnerei-basierte Herstellungstechniken, die zeitaufwendiger sind.
Die Ergebnisse von Modernas mittelfristiger Studie seines Vogelgrippe-Impfstoffs, der auf die H5- und H7-Stämme des Virus abzielt und letztes Jahr gestartet wurde, werden in den kommenden Wochen erwartet. Auch Pfizer befindet sich in frühen Phasen der Entwicklung eines Vogelgrippe-Impfstoffs.
Die Aktien von Moderna sind von ihrem pandemischen Höchststand um 74 Prozent gefallen, da die Nachfrage nach seinen bahnbrechenden Covid-Impfstoffen nachgelassen hat. Im letzten Monat erhielt das US-Biotechnologieunternehmen die Zulassung für seinen Impfstoff gegen das respiratorische Synzytial-Virus, jedoch ist dieser weniger wirksam als die von Pfizer und GSK entwickelten Impfstoffe.