Präsident Biden hat das geplante 14,9-Milliarden-Dollar-Übernahmeangebot von Nippon Steel für US Steel aufgrund von Sicherheitsbedenken untersagt. Diese Entscheidung, die nach einer mehrmonatigen Überprüfung durch das CFIUS gefällt wurde, sorgt dafür, dass einer der größten amerikanischen Stahlproduzenten in heimischer Hand bleibt. Biden betonte in seiner Erklärung unmissverständlich, dass US Steel amerikanisch bleibt. An der Börse zeigte man sich weniger begeistert: Die Aktien von US Steel brachen um 7,9 % auf etwa 30 Dollar ein und näherten sich ihrem tiefsten Stand seit September. Insgesamt verzeichnete das Unternehmen nun einen Jahresverlust von 34,5 %.
Für US Steel ist dies ein schwerer Rückschlag. Das Unternehmen hatte auf Nippons versprochene 3-Milliarden-Dollar-Investition zur Modernisierung der Betriebe gesetzt, um Schließungen wichtiger Werke zu verhindern. Nun müssen neue Optionen sondiert werden. Cleveland-Cliffs, ein früherer Interessent, könnte erneut ein Angebot in Erwägung ziehen, doch nach ihrer jüngsten Übernahmeserie bleibt dies fraglich. Derweil profitieren Leerverkäufer von der Situation: Die Optionen-Handelsvolumina stiegen bis zum Mittag auf das dreifache Niveau. Besonders beliebt sind Verkaufoptionen für Januar bei einem Kurs von 30 Dollar, die auf einen fortdauernden Rückgang wetten.
Für Nippon Steel bedeutet das Scheitern der Übernahmepläne einen herben Dämpfer in der angestrebten globalen Expansion. Die Hoffnung, die jährliche Produktion von 65 auf 85 Millionen Tonnen zu steigern, wurde erheblich getrübt. Stattdessen steht das Unternehmen vor der Herausforderung, alternative Strategien zu entwickeln, während die Beziehungen zwischen den USA und Japan in Mitleidenschaft gezogen werden. Bidens Entscheidung stellt einen Sieg für die Gewerkschaften dar, doch viele Arbeiter sahen im Deal eine Rettung in schwierigen Zeiten, was auf den Werkshallen für Unmut sorgt. Mit US Steel in einer ungewissen Zukunft bleibt es spannend, welche Wendung dieser amerikanische Traditionskonzern als nächstes nimmt – ein Thema, das Investoren weiterhin aufmerksam beobachten werden.