In den USA braut sich ein Sturm über der Technologiewelt zusammen: Die Regierung erwägt eine Aufspaltung von Google, um die Vormachtstellung des Unternehmens im Markt für Online-Suchen zu brechen. Insbesondere das Justizministerium prüft einem Bericht zufolge die Möglichkeit, Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, dazu zu zwingen, Teile ihres Geschäfts abzuspalten. Im Visier stehen dabei insbesondere der Chrome-Browser und das Android-Betriebssystem.
Diese Überlegungen folgen auf ein Urteil von Richter Amit Mehta im US-Bezirksgericht des District of Columbia. Bereits im August befand das Gericht, dass Google unfaire Praktiken an den Tag gelegt hatte, indem das Unternehmen angeblich 26 Milliarden Dollar zahlte, um als Standard-Suchmaschine auf Smartphones und Webbrowsern gesetzt zu werden.
Das Justizministerium betonte, dass zur vollständigen Heilung der Wettbewerbsverstöße nicht nur Googles heutige Kontrolle über die Distribution beendet werden müsse, sondern auch die ähnliche Kontrolle in der Zukunft verhindert werden sollte. Trotz dieser Bestrebungen zeigt sich Google kampfbereit: Das Unternehmen plant, Berufung einzulegen und verbat sich in einem Blogbeitrag, dass die Vorschläge "radikale" Ansätze seien, die weit über die spezifischen rechtlichen Fragen dieses Falls hinausgingen.