Die USA stehen erneut vor dem Risiko eines Regierungsstillstands, nachdem ein Kompromiss zur Abwendung eines solchen am Mittwochnachmittag dramatisch scheiterte. Der Widerstand von Elon Musk, gefolgt von einem Appell des designierten Präsidenten Donald Trump, führte dazu, dass der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, ein zuvor ausgehandeltes Abkommen mit den Demokraten zurückzog. Nur 48 Stunden vor dem möglichen Einsetzen eines Shutdowns müssen die Gesetzgeber nun von vorne beginnen.
Ein Regierungsstillstand hätte unterschiedliche wirtschaftliche Auswirkungen und würde zweifellos von Ratingagenturen, die die Kreditwürdigkeit der USA bewerten, beachtet werden. Dennoch konzentrierten sich Analysten am Mittwoch und Donnerstag häufig auf die potenziellen Möglichkeiten, den Schaden zu begrenzen, falls es überhaupt so weit kommt.
Analysten von Goldman Sachs äußerten sich zuversichtlich, dass ein länger andauernder Shutdown unwahrscheinlich sei. Die Experten erwarten kurzfristig keine Erhöhung der Schuldenobergrenze und hoben hervor, dass die Forderung von Trump, das US-Schuldenlimit in dieser Woche zu thematisieren, keinen Einfluss haben dürfte.
Raymond James skizzierte in einer Analyse vier mögliche Szenarien, wobei ein längerer Regierungsstillstand als am unwahrscheinlichsten galt. Vielmehr wurde über Lösungen diskutiert, die entweder einen Shutdown verhindern oder schnell beenden könnten. Im Fokus steht ein weitgehend „sauberer“ Übergangshaushalt, der die politisch populärsten Punkte, wie Hilfszahlungen bei Katastrophen, beibehalten würde.
Ein Finanzstreit in den Jahren 2018/2019 führte zu einem Schaden in Höhe von circa 3 Milliarden US-Dollar, was die längste Stillstandsperiode in der Geschichte darstellt. Goldman Sachs prognostizierte, dass ein neuer Shutdown das US-BIP-Wachstum um 0,15 Prozentpunkte pro Woche reduzieren könnte, gefolgt von einem entsprechenden Anstieg nach der Wiedereröffnung der Regierung.
Ob einige von Trumps Unterstützern mit einem längeren Stillstand einverstanden wären, bleibt offen. Musk führte einen Großteil des Widerstands gegen das 1.500-seitige Abkommen an und argumentierte, keine Gesetze sollten bis zur Amtsübernahme von Trump am 20. Januar verabschiedet werden.