Die amerikanische Fertigungsindustrie sieht sich im Oktober mit einem deutlichen Rückgang der Produktionsaktivitäten konfrontiert. Der Einkäuferindex (PMI) des Institute for Supply Management (ISM) fiel auf 46,5 und erreicht damit den niedrigsten Stand seit Juli 2023. Werte unter 50 deuten auf eine Schrumpfung hin und geben Anzeichen für weitere Herausforderungen in einem Sektor, der 10,3% der US-Wirtschaft ausmacht.
Ein signifikanter Faktor für den Rückgang könnte der Arbeitskampf bei Boeing sein, der die Produktion wichtiger Modelle wie des 737 MAX ins Stocken brachte. Diese Auseinandersetzungen belasteten bereits im September die industrielle Produktion, was sich nun in den Zahlen für Oktober niederschlägt.
Trotz sieben Monaten des Abschwungs im PMI bleibt der Index oberhalb der kritischen Marke von 42,5, die normalerweise wirtschaftliche Expansion signalisiert. Interessanterweise hat die Ausgabebereitschaft der Konsumenten für Güter im dritten Quartal stark zugenommen, ein Phänomen, das sich trotz hoher Zinsen bemerkbar macht.
Eine positive Entwicklung zeigt sich bei den Auftragseingängen, die leicht von 46,1 auf 47,1 stiegen. Die Entwicklung der Produktionsleistung blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück, bedingt durch den Boeing-Strike und dessen Auswirkungen auf die Zulieferer. Die Preise, die Hersteller für ihre Vorprodukte zahlen, sprangen auf 54,8 und verdeutlichen die steigenden Kosten.
Unterdessen hat sich die Beschäftigung in der Fertigung leicht verbessert, liegt jedoch weiterhin auf einem Niveau unterhalb des Erwarteten. Der Index für Beschäftigung stieg von 43,9 auf 44,4 und signalisiert eine allmähliche, aber noch zurückhaltende Stabilisierung.