05. November, 2024

Märkte

US-Präsidentschaftswahl: Welche Auswirkungen drohen den Finanzmärkten?

US-Präsidentschaftswahl: Welche Auswirkungen drohen den Finanzmärkten?

Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl am 5. November wird die Weichen für die Finanzmärkte der kommenden Monate stellen. Die Kandidaten der beiden großen Parteien, Kamala Harris von den Demokraten und Donald Trump von den Republikanern, setzen auf unterschiedliche wirtschaftliche Strategien. Ein entscheidender Faktor wird jedoch auch die politische Zusammensetzung im Repräsentantenhaus und im Senat sein. Diese könnte einem der beiden Kandidaten die Möglichkeit verschaffen, die eigene Agenda effektiv durchzusetzen oder als überwiegendes Hindernis fungieren.

Donald Trump profitiert aktuell von einem Vorsprung in fünf der insgesamt sieben wechselhaften Swing-States und ist auch bei den Wettanbietern im Vorteil. An den Märkten ist ein sichtbarer Renditeanstieg bei Anleihen zu verzeichnen, angestoßen durch die Angst vor potenziell inflationären Wahlversprechen Trumps. Viele Investoren glauben an eine Wiederkehr Trumps ins Weiße Haus, inspiriert von seinem ersten Wahlerfolg 2016 und der damals positiven Reaktion der Märkte. Ein entscheidender Unterschied zu damals ist jedoch die bereits stark ausgeprägte Anlagebereitschaft der Investoren. Ein solcher Wahlsieg könnte somit lediglich bestehende Erwartungen bestätigen.

Zu den zentralen Versprechen Trumps gehören substanzielle Importzölle und Unternehmenssteuerreduktionen, die vorteilhaft für den Aktienmarkt sein könnten. Der Finanz- und Industriesektor sowie der Bereich der fossilen Brennstoffe könnten von seinen Strategien profitieren, während Trump bei günstiger Senatszusammensetzung durch höhere Zölle die Märkte in Schwellenländern und Europa belasten könnte.

Im Falle eines Wahlsiegs von Kamala Harris würden umfassende Maßnahmen zur Förderung der Erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien erwartet, auch wenn mögliche Konflikte im Kongress ihre Handlungsfähigkeit einschränken könnten. Höhere Unternehmenssteuern und regulatorische Eingriffe könnten die Marktstimmung jedoch belasten.

Die Frage, ob ein Präsident Trump oder eine Präsidentin Harris vorteilhafter für die Börse wäre, lässt sich im aktuellen Kontext nicht einfach beantworten. Historische Marktgewinne unter Joe Biden zeigen, dass finanzielle Stimulation und strategische Investitionen positive Effekte auf den Aktienindex S&P 500 hatten. Investor Markus Lautenschlager betont, dass die strategische Stärkung der US-Wirtschaft im Zentrum beider Kandidaten steht, während auf internationaler Ebene harte Verhandlungen mit Handelspartnern weiterhin an der Tagesordnung sein dürften.