31. Oktober, 2024

Politik

US-Präsidentschaftswahl: Der Countdown in den Swing States läuft

US-Präsidentschaftswahl: Der Countdown in den Swing States läuft

Im Umfeld der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl entwickelt sich das Geschehen in einem Wechselspiel von organisatorischer Präzision und erwartungsvoller Anspannung. In der Großregion von Gwinnett County, im Bundesstaat Georgia, arbeitet das Team von Wahlleiter Zach Manifold bereits an vorbereitenden Verfahren zur Bearbeitung von Briefwahlstimmen, obwohl die eigentliche Auszählung erst am 5. November beginnt. Dieses Vorgehen soll sicherstellen, dass am Wahlabend möglichst viele Stimmen im Bezirk gezählt sind. Doch ähnlich beruhigende Prognosen lassen sich nicht flächendeckend aufstellen. Der Ausgang der Wahl könnte wie schon in früheren Ereignissen der US-Geschichte auf sich warten lassen. Das Beispiel aus dem Jahr 2000 illustriert eindrücklich, wie umstrittene Nachzählungen und juristische Klagen im Nachhinein die Verkündung eines Siegers verzögern können. Donald Trumps hartnäckiger Widerstand gegen die Ergebnisse der letzten Wahl ist noch frisch im Gedächtnis. Sein berüchtigter Anruf in Georgia, der letztlich ohne Erfolg verlief, bleibt ein denkwürdiger Vorgang. Nun steht Trump erneut zur Wahl, diesmal gegen die Demokratin Kamala Harris. Erwartungsvoll ruhen die Augen besonders auf den "Swing States" wie Georgia, die keine feste Parteizugehörigkeit aufweisen. Trotz unterschiedlicher Wahlsysteme und -regeln, die von klassischen Stimmzetteln bis zu digitalen Varianten reichen, bleibt das Prozedere komplex und voraussetzungsreich. Die erwartete Stimmenauszählung von rund 160 Millionen Wahlberechtigten beansprucht beträchtliche Ressourcen, wobei die Briefwahl als besonderer Verzögerungsfaktor gilt. In einigen Staaten nämlich, wie Pennsylvania und Wisconsin, dürfen diese Stimmen erst am Wahltag geöffnet werden. Zwar könnte der Anteil an Briefwahlen geringer sein als 2020, doch auch komplizierte Stimmzettel und strikte Identitätsprüfungen tragen ihren Teil zur Verlangsamung des Prozesses bei. Erste Ergebnisse sollten mit Vorsicht genossen werden. Einführende Auszählungen könnten durch die Tendenz zur Briefwahl seitens der Demokraten irreführend zu einem Trump-Vorsprung tendieren. Ein taktischer Raum, den sich Trump erneut zu Nutze machen könnte, indem er unbegründete Betrugsvorwürfe erhebt – ein Umstand, den Experten für wahrscheinlich halten, falls die Zahlen gegen ihn sprechen. Wahlleiter Manifold betont dennoch, dass die US-Wahlen strukturierter ablaufen als je zuvor und Vorsicht walten lassen. Trotz seiner Befürchtung, dass sich durch die Flut an Falschinformationen ein verzerrtes Bild in sozialen Medien entwickelt, versichert er, dass der Wahlprozess in der Realität deutlich transparenter ist. Eine entscheidende Frage bleibt, ob geringfügige Differenzen eine Nachzählung initiieren könnten. In einigen Bundesstaaten sind diese automatischen Wiederholungen vorgesehen, doch die Erfahrung zeigt, dass das Endergebnis selten geändert wird. Letztendlich bleibt offen, wann der finale Wahlausgang verkündet wird. Ohne zentralisierte Wahlleitung liegt der Fokus auf den Medien, die durch Wählerbefragungen und erste Ergebnisse den Sieger deklarieren. Die endgültige Zertifizierung der Ergebnisse zieht sich traditionell über einen längeren Zeitraum bis in den Januar, wobei politische Einflüsse Verspätungen auslösen können.