US-Präsident Joe Biden führte in Michigan eine Wahlkampfrede, in der er seine Zuversicht bekräftigte. Trotz fortwährender Debatten um seine geistige Fitness zeigte sich der 81-jährige Demokrat unbeeindruckt und angriffslustig. In Detroit äußerte er sich betont zuversichtlich: „Soviel dazu, dass meine Kampagne auseinanderfällt“, bemerkte er selbstbewusst. Biden zielt darauf ab, seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump erneut zu besiegen. Dabei fielen ihm jedoch gelegentlich Textpassagen schwer, was er mit Anekdoten geschickt kaschierte. Bemerkenswert war die Abwesenheit wichtiger Demokraten wie Gretchen Whitmer, die Bidens Besuch anderen Verpflichtungen vorzog. Auf der Plattform X betonte Whitmer dennoch ihre Unterstützung für Biden. Hollywood-Stimmen wie Ashley Judd und George Clooney fordern inzwischen offen Bidens Rückzug zugunsten jüngerer Kandidaten. Selbst der demokratische Minderheitsführer Hakeem Jeffries teilte Biden persönlich die Bedenken seiner Kollegen mit. Er lieferte ihm „Erkenntnisse und Perspektiven“ seiner Fraktion, ohne eine deutliche Unterstützung für seine Kandidatur zum Ausdruck zu bringen. US-Medien wie die „Washington Post“ und die „New York Times“ thematisieren die Schlüsselfrage, ob Biden angesichts der drohenden Wiederwahl Trumps die beste Wahl für die Demokraten sei. Einige bedeutende Spender zögern, finanzielle Unterstützungen bereitzustellen, solange Biden kandidiert. In Detroit lieferten die Anhänger Bidens hingegen lautstarkes Lob und motivierende Rufe. Biden verteidigte dabei die Presse und kritisierte die doppelte Standards bei der Bewertung von Fehlern, im Vergleich zu Donald Trump. Biden nutzte auch die Bühne, um Trump als Gegner der Arbeiterklasse darzustellen. Überraschend tauchte er in einem Restaurant auf, eine typische Geste im US-Wahlkampf, die unter den gegenwärtigen Umständen jedoch besondere Aufmerksamkeit erhielt. Unter den im Kongress befindlichen Demokraten herrscht eine zerrissene Stimmung. Viele fürchten, dass unzureichende Unterstützung für Biden ihre eigenen Wiederwahlaussichten gefährden könnte. Im November stehen alle Sitze im Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatssitze zur Wahl. Die Demokraten befürchten einen Machtverlust an die Republikaner, sollten sie ihre Einigkeit nicht erneut finden. Biden wird auf dem demokratischen Parteitag im August formell zum Kandidaten gekürt. Ob er im Rennen bleibt oder dem Druck der Kritiker nachgibt, bleibt spannend.