US-Präsident Joe Biden empfängt an diesem Wochenende die Regierungschefs aus Australien, Indien und Japan zu einem besonders intimen Quad-Gipfel in seinem Wohnsitz in Wilmington, Delaware. Ziel des Treffens ist es, die Allianz zwischen den Vereinigten Staaten und den indo-pazifischen Nationen weiter zu festigen und Chinas zunehmendem Einfluss entgegenzuwirken.
Im Mittelpunkt des Gipfels stehen die Ausweitung von Bidens "Cancer Moonshot"-Programm sowie das Quad Fellowship, ein Stipendienprogramm zur Förderung der nächsten Generation von Wissenschaftlern und Technikern. Am Rande des Treffens werden die vier Staatschefs ein gemeinsames maritimes Abkommen unterzeichnen und eine Küstenwachen-Mission verkünden.
Laut Bidens nationalem Sicherheitsberater Jake Sullivan sind keine spezifisch gegen China gerichteten politischen Maßnahmen geplant. Allerdings werden Biden und der indische Premierminister Narendra Modi die chinesischen Aktivitäten in der Region erörtern und versuchen, ihre jeweiligen Ansätze in Einklang zu bringen, soweit dies für beide Länder sinnvoll ist.
Bidens häufig zitierter Satz, dass „alle Politik persönlich ist“, spiegelt sich in der Entscheidung wider, das Treffen in seinem eigenen Heim abzuhalten. Dies ist das erste Mal, dass ausländische Staatschefs in seine private Residenz eingeladen wurden. Mit dem persönlichen Touch will Biden die tiefen Beziehungen betonen, die seiner Meinung nach die besten Grundlagen für konstruktive Allianzen bilden.
Besonders prägnant war das Treffen zwischen Biden und dem australischen Premierminister Anthony Albanese am Freitagabend. Bei einem Hausrundgang schuf Biden eine ungezwungene Atmosphäre und lud die Teilnehmer ein, ihre Jacken abzulegen. Sullivan beschrieb die Stimmung des Treffens als „zwei Männer im Haus des anderen, die in groben Zügen über den Zustand der Welt sprechen und Geschichten aus ihren politischen Karrieren austauschen“, ähnlich wie bei einem gemütlichen Kaffeetrinken.