17. September, 2024

Wirtschaft

US-Notenbank vor Zinssenkung – Signal für S&P 500?

US-Notenbank vor Zinssenkung – Signal für S&P 500?

Die US-Notenbank (Federal Reserve) ist verpflichtet, notwendige Maßnahmen zu ergreifen, um das Wachstum des Verbraucherpreisindex (CPI) auf eine jährliche Rate von 2 % zu begrenzen. Wenn die Rate stark von diesem Ziel abweicht, passt die Fed den Leitzins an, um die wirtschaftliche Aktivität zu beeinflussen.

Seit 2021 stieg der CPI steil an und erreichte 2022 mit 8 % den höchsten Wert seit 40 Jahren. Daraufhin reagierte die Zentralbank mit einer ihrer aggressivsten Zinserhöhungskampagnen in der Geschichte. Diese Maßnahmen zeigten Wirkung, und der CPI hat sich seitdem deutlich abgekühlt.

Aktuelle Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die Fed nun in die entgegengesetzte Richtung handeln muss. Die Zentralbank plant daher, bei ihrem nächsten Treffen am 17. und 18. September die Zinsen zu senken. Es wäre die erste Zinssenkung seit März 2020.

Historisch gesehen kann eine solche Zinssenkung einen starken Einfluss auf den S&P 500 (SNPINDEX: ^GSPC) Aktienindex haben, oft in unerwarteter Richtung. Faktoren, die zu einem starken Inflationsanstieg beitragen können, sind unter anderem das Eingreifen der Regierung mit Konjunkturmaßnahmen und die Entscheidungen der Fed hinsichtlich der Zinsen und der Geldmengensteuerung.

Zuletzt hob die Fed den Leitzins über 18 Monate auf eine Spanne von 5,25 % bis 5,50 % an, dem höchsten Niveau seit 23 Jahren. Mit dem jüngsten CPI-Wert von 2,5 %, der klar auf das 2 %-Ziel der Fed zusteuert, herrscht Konsens darüber, dass eine Zinssenkung nächste Woche wahrscheinlich ist.

Laut dem FedWatch-Tool der CME Group gibt es eine 27 % Chance, dass die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt werden. Weitere Zinssenkungen könnten sowohl im November als auch im Dezember folgen. Sinkende Zinsen wirken sich langfristig positiv auf Aktien aus, da sie Unternehmen kostengünstigeres Wachstum ermöglichen und Anleger in renditestärkere Anlagen wie Aktien locken.

Dennoch zeigt die Geschichte, dass ein Zinssenkungszyklus oft eine kurzzeitige Schwäche im S&P 500 mit sich bringt. Bei den letzten drei Gelegenheiten, als Zinssenkungen erfolgten, traten erhebliche wirtschaftliche Schocks auf, die wesentliche Ursachen für die Marktverluste waren.

Auch wenn momentan keine Anzeichen für eine unmittelbare Krise vorliegen, verlangsamt sich die US-Wirtschaft. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,2 %, und wenn dieser Trend anhält, könnte dies den Konsum und die Wirtschaft belasten. Eine Rezession würde vermutlich die Erträge der Unternehmen beeinträchtigen und den S&P 500 ebenfalls unter Druck setzen.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte auf dem Jackson Hole Economic Symposium letzten Monat: "Die Zeit ist gekommen, die Politik anzupassen." Er wies auf die nachlassende Inflationsgefahr und die steigenden Risiken für den Arbeitsmarkt hin. Das nächste Treffen bietet Powell die erste Gelegenheit, entsprechend zu handeln, und alles deutet darauf hin, dass er die erste Zinssenkung seit März 2020 bekannt geben wird.