In einem bemerkenswerten Auftritt hat eine führende Vertreterin der US-Notenbank, Michelle Bowman, auf die rechtzeitige Vorsicht bei weiteren Zinssenkungen hingewiesen. Die Entscheidung der US-Zentralbank, die Leitzinsen im Dezember noch einmal um einen viertel Prozentpunkt zu senken, sei nach ihrer Ansicht ein abschließender Schritt in der aktuellen Neuausrichtung der Geldpolitik gewesen, so Bowman.
Die Fed-Entscheidung, die mit elf zu einer Stimme in der Sitzung vom 17. und 18. Dezember fiel, senkte den Schlüsselzinssatz auf einen Bereich zwischen 4,25 und 4,50 Prozent, trotz eines Anstiegs der Inflation. Bowman, die während einer Rede in Kalifornien sprach, erklärte, sie hätte erneut für eine Zinssenkung gestimmt, sei jedoch offen für Argumente gewesen, die gegen eine solche Maßnahme gesprochen hätten.
In Missouri äußerte sich zeitgleich der Präsident der Kansas City Fed, Jeff Schmid, in ähnlicher Weise und betonte die Bedeutung einer behutsamen Anpassung der Zinspolitik. Seiner Ansicht nach könnten die Zinsen jetzt nah an ihrem längerfristigen Niveau liegen und Änderungen sollten nur nach nachhaltigen Veränderungen der Wirtschaftsdaten erfolgen.
Am Ende der Dezember-Sitzung signalisierte die Fed zudem, dass zukünftig weitaus weniger Zinssenkungen zu erwarten seien als zwischen September und Dezember. Dies sorgte an den Börsen für Verunsicherung angesichts der Aussicht auf länger anhaltend hohe Zinsen. Zudem werden die möglichen Auswirkungen der wirtschaftlichen Vorschläge des designierten Präsidenten Donald Trump, darunter Zölle auf Importe und die Verlängerung bestehender Steuersenkungen, intensiv diskutiert.