Die Marktentwicklungen an den führenden US-Börsen zeigten zum Wochenende ein gemischtes Bild, das die aktuellen globalen Herausforderungen widerspiegelt. Während der Dow Jones Industrial am Freitag mit einem leichten Minus von 0,37 Prozent schloss, notierte der Nasdaq 100 mit einem fröhlichen Plus von 0,38 Prozent und erreichte sogar ein Rekordhoch. Diese gegensätzlichen Bewegungen verdeutlichen den Einfluss der unterschiedlichen Branchen auf die Anlegerstimmung. Überwiegend dämpften schwache Einzelhandelszahlen die Erwartungen auf Zinssenkungen, wie von Helaba-Experte Ralf Umlauf skizziert.
Parallel zur Börsenszene stand die Münchener Sicherheitskonferenz im Fokus, wo die Haltung der US-Regierung im Ukraine-Konflikt behandelt wurde. US-Vizepräsident J.D. Vance betonte die Notwendigkeit eines schnellen und dauerhaften Friedens und wies darauf hin, dass Gespräche in diesem Kontext intensiv weitergeführt werden.
Auf der wirtschaftspolitischen Bühne setzte die Trump-Administration ihren Kurs mit einem neuen Zollvorstoß fort. Wechselseitige Zölle und Mehrwertsteuern auf ein breiteres Spektrum von Waren könnten zu neuen Handelshemmnissen führen. Inga Fechner von der ING Bank sieht darin eine größere Herausforderung für den internationalen Handel als die Zölle selbst.
Im Unternehmensbereich stach Airbnb hervor, dessen Aktien nach besseren als erwarteten Quartalszahlen um über 14 Prozent stiegen. Im Technologiesektor gab es jedoch einige Enttäuschungen. Informatica erlebte einen herben Rückschlag von mehr als 21 Prozent aufgrund unerwartet schwacher Umsätze. Applied Materials sah sich ebenfalls einem Kursrutsch von 8,2 Prozent konfrontiert, nicht aufgrund der Zahlenlage, sondern wegen eines enttäuschenden Ausblicks.
Im Gegensatz dazu konnte Dell einen Aufschwung von 3,7 Prozent verzeichnen, basierend auf Berichten über einen bedeutenden KI-Serverauftrag von Elon Musks Unternehmen xAI. Meta beeindruckte mit einem weiteren Rekordhoch. Die Aktien stiegen um 1,1 Prozent, was dem Nasdaq-Titel die längste Serie an Gewinntagen sicherte.
Jenseits des Technologiebereichs stürzten die Davita-Aktien um 11 Prozent ab, nachdem JPMorgan eine verhaltene Zukunftsmeinung äußerte und Berkshire Hathaway seine Beteiligung an Davita reduziert hat.