Die US-amerikanischen Exporte von Flüssigerdgas (LNG) stehen vor einem weiteren erfolgreichen Jahr 2024, mit einem neuen Höchstwert von 86,9 Millionen Tonnen, wie aktuelle Daten von Kpler zeigen. Dies entspricht einem Anstieg von 0,8% im Vergleich zum Vorjahr, trotz vorübergehender Ausfälle an Exportterminals und Verzögerungen bei neuen Projekten. Die dynamische Entwicklung erfolgt im Zuge eines Jahrzehnts stetigen Wachstums in der LNG-Exportindustrie der USA.
Jedoch war 2024 nicht ohne Herausforderungen. Trotz der führenden Rolle auf dem weltweiten Markt hatten US-Exporteure mit einem deutlichen Preisverfall zu kämpfen. Durchschnittlich fielen die Preise für LNG-Exporte um 21% im Vergleich zu 2023, was die Erlöse der Exporteure beeinträchtigte. Europa reduzierte seine Käufe um beeindruckende 22%, was die Exporteure dazu zwang, alternative Märkte in Asien zu erschließen.
Speziell Japan, Südkorea, Indien und China erhielten verstärkte Lieferungen, was jedoch höhere Kosten aufgrund längerer Transportzeiten nach sich zog. Diese Strecken sind nicht nur kostenintensiver, sondern führen auch zu vermehrten Mengenverlusten durch Gasverdampfung während des Transports. Dennoch zeigen sich positive Aussichten für die nahe Zukunft: Steigende globale Gaspreise lassen auf bessere Erlöse für Gasverkäufer hoffen.
Die Entwicklungen in der LNG-Exportdynamik sind jedoch auch mit Unsicherheiten behaftet. Höhere Preise könnten die Nachfrage in preissensiblen Regionen wie Südasien und selbst in Europa dämpfen, wo erneuerbare Energien womöglich fossile Brennstoffe weiter verdrängen. Diese Faktoren lassen Spielraum für unterschiedliche Szenarien im kommenden Jahr.