13. September, 2024

Wirtschaft

US Leitzinssenkung: Fed bleibt trotz leichter Inflationserhöhung voraussichtlich auf Kurs

US Leitzinssenkung: Fed bleibt trotz leichter Inflationserhöhung voraussichtlich auf Kurs

Die US-Wirtschaft bewegt sich auf eine wahrscheinliche Zinssenkung zu, während das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve (Fed) leicht ansteigt. Am Freitag wird das Bureau of Economic Analysis die Daten zum Personal Consumption Expenditures (PCE) Index für Juli veröffentlichen. Ökonomen prognostizieren eine Steigerung der Gesamtinflation auf 2,7 Prozent im Jahresvergleich, während die Kerninflation voraussichtlich auf 2,6 Prozent steigen wird. Diese Daten folgen auf positive Verbraucherpreisdaten, die für Juli eine Inflationsrate von 2,9 Prozent ausweisen – unter den Erwartungen der Ökonomen und dem niedrigsten Stand seit März 2021. Trotz eines geringfügigen Anstiegs der PCE-Daten signalisiert die allgemeine Verlangsamung der Inflation und ein schwächer werdender Arbeitsmarkt, dass die Fed wahrscheinlich an einer Zinssenkung im September festhalten wird. Fed-Vorsitzender Jay Powell äußerte am Freitag, dass "die Zeit gekommen ist, die Geldpolitik anzupassen", und gab damit das deutlichste Signal, dass die Zentralbank bereit ist, die Kreditzinsen zu senken. Die Terminhändler setzen auf eine Mindestzinssenkung von einem Viertelpunkt und sehen eine ein Drittel Chance für eine Zinssenkung um bis zu 0,5 Prozentpunkte. Der Ökonom Eric Winograd von AllianceBernstein betonte, dass die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt entscheidender seien als geringfügige Schwankungen bei der Inflation: „Der wichtige Trend ist, dass die Inflation insgesamt zurückgeht." ### Eurozone: Inflationsaussichten optimistischer In der Eurozone zeigte sich die Inflation in diesem Jahr volatil, aber Händler hoffen, dass August die niedrigste jährliche Inflationsrate seit 2021 bringen wird. Ökonomen rechnen mit einem Rückgang der Gesamtinflation auf 2,3 Prozent im August, während die Kerninflation laut Pantheon Macroeconomics auf 2,8 Prozent sinken könnte. Claus Vistesen, Chefökonom der Eurozone bei Pantheon Macroeconomics, warnte jedoch vor Aufwärtsrisiken bei der Inflation gegen Jahresende. Dennoch dürften die sinkenden Lohnzuwächse die Europäische Zentralbank ermutigen. Das Wachstum der verhandelten Löhne sank im zweiten Quartal auf 3,6 Prozent. Händler spekulieren auf eine Zinssenkung um 0,25 Punkte im September, mit weiteren Kürzungen bis Jahresende. ### Renminbi-Kräftigung bringt Hoffnung für China Der chinesische Renminbi hat sich in den letzten Wochen stark gegenüber dem US-Dollar erholt. Der Kurs stieg um 1,6 Prozent und steht nun knapp unter 7,14 zum Dollar, was die chinesische Zentralbank zu einer zurückhaltenderen Währungspolitik veranlasste. Gründe hierfür sind unter anderem die abnehmende Zinsspanne zwischen US- und chinesischen Staatsanleihen und die wachsende Erwartung einer US-Zinssenkung. Analysten von ING Economics rechnen damit, dass der Renminbi bis Ende des Jahres weiter auf 7,10 zum Dollar anziehen könnte, auch aufgrund von Verbesserungen in den US-Beziehungen unter einer möglichen Präsidentschaft von Kamala Harris.