Am Dienstag zeigte sich der Kurs des Euro leicht schwächer, was vor allem auf robuste US-Konjunkturdaten zurückzuführen ist. Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch blieb die Volatilität in Grenzen. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1123 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch etwas höher gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1139 Dollar festgesetzt, während der Dollar somit 0,8977 Euro kostete.
Gestützt wurde der Dollar vor allem durch unerwartet positive Wirtschaftszahlen aus den USA. So verzeichnete der US-Einzelhandel im August überraschend steigende Umsätze, obwohl Volkswirte einen Rückgang prognostiziert hatten. Auch die Industrieproduktion nahm im August stärker als erwartet zu.
Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz, kommentierte die Lage optimistisch: "Die Augustdaten zum Einzelhandelsumsatz unterstreichen, dass sich bisher keine Konsumrezession in den USA abzeichnet." Er rechnet daher mit einem "Soft-Landing" der US-Wirtschaft und erwartet von der Fed lediglich eine moderate Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Dennoch bleibt die Unsicherheit an den Finanzmärkten bestehen, und es wird zunehmend über eine stärkere Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte spekuliert.
Kontrastierend dazu, hatten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland kaum Einfluss auf den Markt. Die Konjunkturerwartungen des Forschungsinstituts ZEW für den September fielen stärker als erwartet. ZEW-Präsident Achim Wambach kommentierte: "Die Hoffnung auf eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Lage schwindet zusehends."
Die EZB setzte die Referenzkurse für andere wichtige Währungen wie folgt fest: 0,84278 britische Pfund, 156,71 japanische Yen und 0,9405 Schweizer Franken für einen Euro. Der Goldpreis zeigte sich in London am Nachmittag bei 2581 Dollar pro Feinunze und lag damit etwa 4 Dollar unter dem Vortagswert.