Der Euro zeigte am Donnerstag eine schwächere Performance gegenüber dem US-Dollar, nachdem überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA den Dollar beflügelten. Die Gemeinschaftswährung erreichte am Nachmittag ein Tagestief von 1,1017 US-Dollar, was einen leichten Rückgang gegenüber dem Kurs am Morgen darstellte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte ihren Referenzkurs auf 1,1039 Dollar fest, ein geringfügiger Rückgang im Vergleich zu 1,1071 Dollar am vorherigen Tag. In Euro umgerechnet, entsprach dies einem Gegenwert von 0,9058 Dollar.
Bereits seit fünf Handelstagen verliert der Euro kontinuierlich an Boden, mit einem insgesamt negativen Kursverlauf von etwa 1,4 Prozent. Die starke Performance der US-Konjunktur, insbesondere im Dienstleistungssektor im September, verstärkt den Druck auf die europäische Währung zusätzlich. Dazu tragen auch Spekulationen um mögliche Zinssenkungen in der Eurozone bei. Sowohl EZB-Präsidentin Christine Lagarde als auch EZB-Direktorin Isabel Schnabel signalisierten jüngst, dass Schwächeanzeichen in der Eurozone nicht ignoriert werden können, was Erwartungen einer Zinssenkung im Oktober schürt.
Das britische Pfund verzeichnete auch deutliche Verluste gegenüber dem Dollar und Euro, die als einer der schwersten Tagesverluste dieses Jahres beschrieben werden. Auslöser waren Kommentare des Gouverneurs der Bank of England, Andrew Bailey, der in einem Interview andeutete, die Notenbank könnte bei Zinssenkungen aggressiver vorgehen, obgleich der Leitzins im September bei 5,0 Prozent unverändert geblieben war.
In ihrer aktuellen Festlegung setzte die EZB den Euro-Referenzkurs zudem auf 0,84258 britische Pfund, 161,68 japanische Yen und 0,9387 Schweizer Franken. Der Goldmarkt reagierte ebenfalls, wobei eine Feinunze in London am Nachmittag für 2.650 Dollar gehandelt wurde, ein Rückgang um etwa 8 Dollar im Vergleich zum Vortag.