US-Konjunktur im Aufwind trotz stagnierender Inflationsfortschritte

Der Konsum in den USA hat sich im Oktober solide entwickelt und signalisiert ein weiterhin robustes Wirtschaftswachstum zu Beginn des vierten Quartals. Diese Entwicklung geht aus dem Bericht des Bureau of Economic Analysis hervor, wonach die Konsumausgaben, die über zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivität der USA ausmachen, um 0,4 Prozent gestiegen sind. Im September hatten sie bereits nach oben korrigierte 0,6 Prozent zugelegt. Reuters-Ökonomen hatten für Oktober einen geringeren Anstieg von 0,3 Prozent geschätzt. Die aktuellen Prognosen der Federal Reserve Bank von Atlanta gehen von einer annualisierten Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 2,6 Prozent in diesem Quartal aus, nach einem 2,8-prozentigen Wachstum im dritten Quartal des Jahres. Dieser Konsumtrend wird durch niedrige Arbeitslosenzahlen und stabile Haushaltsfinanzen begünstigt, die durch steigende Aktien- und Immobilienpreise unterstützt werden. Die Ersparnisse der Haushalte bleiben auf hohem Niveau, sodass für die anstehende Weihnachtssaison ein recht solider Umsatz erwartet wird, auch wenn die nach wie vor hohen Preise die Budgets belasten. Trotz einer leichten Abkühlung zieht sich die Bekämpfung der Inflation hin. Der Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) stieg im Oktober um 0,2 Prozent, in Übereinstimmung mit dem Zuwachs vom September. Auf Jahresbasis lag der Anstieg bei 2,3 Prozent im Vergleich zu 2,1 Prozent im Vorjahr. Der Kern-PCE-Preisindex, der volatile Nahrungs- und Energiekosten ausschließt, verzeichnete einen Anstieg von 0,3 Prozent. Mit Blick auf das Jahr 2024 bestehen allerdings Sorgen, dass die Inflation bei Umsetzung der Wahlversprechen von Präsident Trump, wie etwa der Erhöhung von Importzöllen, wieder steigen könnte. Für seinen Amtsantritt plant Trump, hohe Zölle auf mexikanische, kanadische und chinesische Produkte zu verhängen. Die US-Notenbank hatte im September mit einer Zinssenkung begonnen und im Oktober ihren Leitzins in eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent gesenkt, nach einer Erhöhung um insgesamt 525 Basispunkte in den Jahren 2022 und 2023.