US-amerikanische Kohleexporte erleben derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung. In den ersten elf Monaten des Jahres 2024 erreichten die Exporte von Kraftwerkskohle 32,6 Millionen Kurztonnen und erbrachten Einnahmen von rund 4 Milliarden US-Dollar, so Daten des U.S. Energy Information Administration und des Kpler-Trackings. Dies markiert das höchste Exportvolumen für diesen Zeitraum seit 2018. Während der heimische Verbrauch aufgrund von Umweltbedenken zunehmend zurückgeht, stellt sich die Frage nach der Position der USA als Vorreiter im Klimaschutz. Mit dem bevorstehenden Amtsantritt von Präsident Donald Trump und seiner Politik der fossilen Brennstoffförderung könnten sich die Exporte im nächsten Jahr noch ausweiten. Internationale Abhängigkeit von Kohle bleibt bestehen. Während der Anteil der Kohle an der heimischen Stromerzeugung auf unter 15 % gefallen ist, bleibt sie weltweit für über ein Drittel der Stromproduktion unverzichtbar. Länder wie China, Indien und die Türkei zählen weiterhin stark auf Kohleimporte, um ihren Energiebedarf zu decken. Neben dem weiterhin starken Export aus den USA ist Indonesien mit über 500 Millionen Tonnen der größte Kohleexporteur weltweit, gefolgt von weiteren bedeutenden Exportnationen wie Australien und Russland. Die USA rangieren dabei auf Platz sechs, wobei Indien, Marokko und China zu den Hauptabnehmern zählen. Solange sich die Energiepolitik in anderen Ländern nicht drastisch ändert, werden diese Märkte wohl lukrativ für Kohleexporteure bleiben. Dies gilt selbst dann, wenn die USA ihren Kohleanteil weiter zurückfahren.