21. Januar, 2025

Politik

US-Kanada-Handelsbeziehungen: Noch kein Ende des Protektionismus in Sicht

US-Kanada-Handelsbeziehungen: Noch kein Ende des Protektionismus in Sicht

Die Überraschung blieb aus: Obwohl der ehemalige US-Präsident Donald Trump bei seiner Rückkehr ins Amt auf den direkten Einsatz von Zöllen verzichtete, bleibt die Besorgnis in Kanada bestehen. Kanadische Regierungsmitglieder äußern weiterhin Bedenken hinsichtlich der protektionistischen Tendenzen der USA.

Trump hatte zuvor angedroht, Importzölle in Höhe von 25% auf alle Waren aus Kanada und Mexiko zu erheben. Ein solches Vorgehen würde die kanadische Wirtschaft hart treffen und könnte eine Gegenreaktion Ottawas zur Folge haben, die möglicherweise die Preise für amerikanische Verbraucher und Unternehmen steigen lässt.

Stattdessen plant Trump, die Handelsbeziehungen der USA auf unfaire Praktiken zu überprüfen und zu untersuchen, ob sich China an frühere Handelsabkommen gehalten hat. Dies geht aus einem Bloomberg-Memo hervor. Zudem sollen Auswirkungen des US-Mexico-Canada Agreements (USMCA) auf US-Arbeiter und Unternehmen analysiert werden, mit der Option an einer Fortführung des Abkommens zu zweifeln.

Der kanadische Dollar erlebte einen signifikanten Anstieg von über 1%, begleitet von positiven Entwicklungen an den Börsen und bei kanadischen Ölpreisen. Dennoch bleibt die Regierung von Premierminister Justin Trudeau misstrauisch. Außenministerin Mélanie Joly betonte die Bedeutung, kanadische Interessen weiterhin energisch zu verteidigen.

Kanadas Botschafterin in den USA, Kirsten Hillman, zeigte sich zwar vorsichtig optimistisch, wartet jedoch auf konkrete Details der angekündigten Studien des US-Präsidenten. Joly und Hillman gaben an, von der geplanten Untersuchung des Handelsabkommens erst aus den Medien erfahren zu haben.

Trotz positivem Feedback auf Kanadas Vorschläge zu verstärkten Grenzsicherheitsmaßnahmen, warnt Hillman vor einem möglichen neuen Handelsabkommen. Tarife seien nach wie vor ein wesentliches Druckmittel in den Verhandlungen mit den USA.