In einer überraschenden Wendung hat das US-Justizministerium beschlossen, die schwerwiegendste von vier Anklagen gegen den ehemaligen Präsidenten Donald Trump fallenzulassen. Diese Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf die laufenden juristischen Verfahren gegen Trump haben. Der ehemalige Präsident, dem vorgeworfen wird, die friedliche Machtübergabe nach der Präsidentschaftswahl 2020 behindert zu haben, wurde bislang unter anderem der Verschwörung zur Beeinflussung der Zertifizierung seines Wahlergebnisses beschuldigt.
US-Sonderermittler Jack Smith berief sich auf Regelungen des Justizministeriums, die eine Anklage gegen einen amtierenden Präsidenten untersagen, um die Einstellung des Verfahrens zu erwirken. Trump, der sich in New York bereits einer Verurteilung wegen mehrerer Straftaten im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen während seines Wahlkampfes 2016 gegenübersteht, plädiert in diesem Fall auf nicht schuldig. Ein weiteres Verfahren bezüglich seines Umgangs mit streng geheimen Dokumenten wurde durch ein Urteil eines von ihm ernannten Richters abrupt beendet. Zudem ruht eine staatsanwaltschaftliche Untersuchung in Georgia im Zusammenhang mit dem Wahljahr 2020 auf unbestimmte Zeit.
In einem anderen Fall wurde Ken Leech, der ehemalige Co-Chief Investment Officer von Western Asset Management Co., wegen eines angeblichen "Cherry-Picking"-Schemas von den US-Behörden angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, durch unfaire Handelspraktiken Gewinne in bevorzugte Portfolios umgeleitet zu haben. Die Anklage lautet, dass Leech Aufträge erst Stunden nach dem Handel, oftmals erst zum Ende des Handelstages, ausgeführt habe, was den Richtlinien der Firma widerspricht.
Derweil hat Damian Williams, US-Staatsanwalt für Manhattan, seinen Rücktritt zum 13. Dezember angekündigt. Diese Veränderung fällt in den Übergang zur neuen Trump-Administration. Nach Williams' Abgang wird der stellvertretende US-Staatsanwalt Edward Kim vorübergehend die Leitung übernehmen. Bereits zu Beginn des Monats hatte Trump Jay Clayton, den ehemaligen Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission, als neuen Leiter des Amtes nominiert.