Anleger in den USA ringen mit neuen Inflationsdaten und deren möglichen Einfluss auf die Geldpolitik der Federal Reserve, während die Nachwirkungen von Donald Trumps Zollankündigungen weiterhin spürbar sind. Der Handel war im Vorfeld des Thanksgiving-Feiertages bereits ausgeklungen.
Der Handel in Asien begann inmitten eines mäßigen Ausblicks für US-Aktien mit einem Rückgang der Technologiewerte. Aktien von Dell und HP gingen aufgrund schwacher Prognosen der PC-Hersteller zurück, was den technologischen Sektor belastete.
Neue Daten zeigten, dass der Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) – ein von der Fed beobachteter Inflationsindikator – im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 % gestiegen ist, was eine leichte Erhöhung gegenüber dem Vormonat darstellt.
Die Händler erwarten weiterhin eine Zinssenkung, wenn die Fed Mitte Dezember zusammenkommt. Fed-Futures signalisieren, dass die Erwartungen an eine Senkung um 25 Basispunkte trotz der PCE-Daten bestehen bleiben.
Die Anleger versuchen, die möglichen Auswirkungen von Trumps Ankündigung von Zöllen auf Kanada, Mexiko und China zu durchschauen, was Vermögenswerte wie Währungen und Autoaktien erschüttert hat.
Goldman Sachs-Ökonomen schätzen, dass die Umsetzung der Zölle die Kern-PCE-Inflation in den USA um 0,9 % erhöhen könnte. Der Präsident von Mexiko warnte, das Land würde Vergeltung üben, falls Trump seine Zolldrohung wahrmacht, was laut mexikanischen Regierungsangaben 400.000 US-Arbeitsplätze gefährden könnte.
Während sich die Zolldiskussionen fortsetzen, zeigten asiatische Leitindizes gemischte Ergebnisse am Mittwoch. Der Nikkei in Japan schloss tiefer, insbesondere Automobilhersteller litten unter der Besorgnis um Trumps Zollpläne und einem stärkeren Yen.
Im Gegensatz dazu legten wichtige chinesische Börsenbarometer um mehr als 1 % zu, da Daten einen weniger starken Rückgang der Industriegewinne zeigten und Händler darauf wetteten, dass Peking Maßnahmen ergreifen wird, um die Risiken der US-Zölle abzufedern.
In Indien ergab eine Umfrage von Reuters unter Aktienanalysten, dass sich die Aktienmärkte nach ihrem jüngsten Ausverkauf nur langsam erholen werden, da sie weiterhin überbewertet bleiben. Die Anklagen gegen Adani in der vergangenen Woche haben noch mehr Schwierigkeiten bereitet.
Auf globaler Ebene steht außerdem die Geldpolitik anderer Zentralbanken im Fokus. So hat Neuseelands Zentralbank die Zinsen zum dritten Mal in vier Monaten gesenkt und weitere weitreichende Maßnahmen angekündigt. Die Bank of Korea wird voraussichtlich am Donnerstag ihren Leitzins bei 3,25 % belassen, um den Won gegenüber dem starken US-Dollar zu stützen.