Die Inflation in den USA zeigt sich im Oktober stabil, was die Herausforderungen für die Federal Reserve bei der Kontrolle des Preisniveaus unterstreicht. Der Kern-Verbraucherpreisindex, der die volatileren Nahrungsmittel- und Energiekosten ausklammert, stieg zum dritten Mal in Folge um 0,3 Prozent. Laut Angaben des US-amerikanischen Statistikamtes summiert sich das auf eine annualisierte Rate von 3,6 Prozent über die letzten drei Monate, der schnellste Anstieg seit April. Ökonomen betrachten den Kernindex als aussagekräftiger bezüglich des Inflationstrends als den Gesamtindex. Letzterer verzeichnete einen Anstieg von 0,2 Prozent den vierten Monat in Folge und stieg um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – die erste Beschleunigung dieser Art seit März. Hauptverantwortlich für den monatlichen Anstieg war das Segment der Unterkünfte. Diese Zahlen verdeutlichen die schleppende und mitunter frustrierende Entwicklung im Kampf gegen die Inflation, die sich oft seitwärts bewegt hat. Der Fortschritt könnte nun ins Stocken geraten, da die Preise für Waren nach einem Jahr stetiger Rückgänge wieder steigen und die Wohnkosten stabil bleiben. Ein Rückgang bei den Autoversicherungskosten brachte den Verbrauchern nur wenig Entlastung. Zusammen mit starkem Konsumverhalten und Wirtschaftswachstum werden diese Zahlen die Entscheidungsträger der Fed vorsichtig stimmen, wie schnell sie die Zinsen in den kommenden Monaten senken können. Trotz eines abkühlenden Arbeitsmarktes spielt der Rückgang der Inflation eine zentrale Rolle bei der Diskussion über künftige Zinssenkungen. Experten der Wells Fargo, Sarah House und Michael Pugliese, erwarten eine Verlangsamung der Geschwindigkeit der Zinssenkungen, möglicherweise ab 2025. Die Federal Reserve muss sich ebenfalls mit neuen politischen Rahmenbedingungen unter dem designierten Präsidenten Donald Trump auseinandersetzen, da Unternehmen bereits Preiserhöhungen im Hinblick auf die angekündigten höheren Zölle auf Importgüter erwägen. Trotz einer Zinssenkung um einen Viertelpunkt letzte Woche betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Wahl kurzfristig keine Auswirkungen auf die Entscheidungen der Fed haben werde, da es für Prognosen zu möglichen fiskalpolitischen Änderungen zu früh sei.