14. Dezember, 2024

Märkte

US-Inflation treibt Asien zu Rekordgewinnen

Sinkende Inflationszahlen in den USA befeuern Hoffnungen auf niedrigere Zinsen und treiben asiatische Aktienmärkte auf neue Höhen. Japan, China und Hongkong profitieren besonders.

US-Inflation treibt Asien zu Rekordgewinnen
Japan, China und Hongkong profitieren von Zinshoffnungen, aber der schwächelnde Dollar wirft Fragen zur Stabilität auf.

Die asiatischen Aktienmärkte erlebten am Donnerstag einen deutlichen Aufschwung, nachdem die US-Inflationsdaten die Erwartung einer bevorstehenden Zinssenkung der Federal Reserve stärkten.

Mit einem Anstieg der Inflation von 2,7 Prozent im November, was den Markterwartungen entsprach, wird ein Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte im Dezember immer wahrscheinlicher. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft gibt den asiatischen Märkten Rückenwind.

Gewinne in Japan, China und Hongkong

Angeführt von Japan und China stiegen die asiatischen Märkte deutlich. Der Nikkei 225 in Japan legte um 1,2 Prozent zu, während der chinesische Blue-Chip-Index CSI 300 um 1 Prozent auf über 4.000 Punkte kletterte.

Der Hang Seng in Hongkong verzeichnete mit einem Plus von 1,6 Prozent ebenfalls ein starkes Ergebnis. Diese Bewegungen spiegeln die positive Stimmung an den US-Börsen wider, wo insbesondere Technologiewerte zulegten.

Der Nasdaq 100 schloss mit einem Zuwachs von 1,9 Prozent, während der Nasdaq Composite erstmals die Marke von 20.000 Punkten überschritt. „In Japan, Korea und Taiwan sorgt der Aufstieg von Big Tech in den USA für Auftrieb in der Halbleiterindustrie“, erklärte Jason Lui, Stratege bei BNP Paribas.

Schwächung des Dollars und steigende asiatische Währungen

Parallel zu den Gewinnen an den Aktienmärkten legten asiatische Währungen gegenüber dem US-Dollar zu. Der Offshore-Renminbi notierte bei 7,27 Rmb pro Dollar, während der Dollar-Index um 0,15 Prozent nachgab. Analysten sehen diese Bewegungen als Reaktion auf die sich entspannenden Inflationsaussichten in den USA.

Auch die Renditen von chinesischen Staatsanleihen gaben nach. Die 10-jährigen Benchmark-Renditen fielen um fast zwei Basispunkte auf 1,814 Prozent, was den Spread zu US-Staatsanleihen auf fast 250 Basispunkte ausweitete.

Technologie als Treiber in Asien

Die Technologiewerte in Asien profitierten stark von den Entwicklungen in den USA. Länder wie Taiwan und Südkorea, die stark in der Halbleiterindustrie verwurzelt sind, verzeichneten deutliche Zuwächse. Der taiwanesische Leitindex stieg um 0,6 Prozent, während der südkoreanische Kospi um 1,1 Prozent zulegte.

Analysten betonen, dass die Erholung der asiatischen Märkte nicht nur auf die US-Daten zurückzuführen ist. In China und Hongkong weckt die anstehende Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz positive Erwartungen. Das Politbüro unter Xi Jinping hatte erst kürzlich eine wachstumsfreundliche Politik angekündigt, was für zusätzlichen Optimismus sorgte.